Auf einen Blick
- Michele Moor ist neuer Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft für drei Jahre
- Internationale Kooperationen stärkten die autonome Verteidigungsfähigkeit der Schweiz
- Viola Amherd sprach vor Offizieren über Auswirkungen des russischen Angriffskriegs
Michele Moor (60) ist neuer Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG). Der 60-jährige Oberst im Generalstab der Schweizer Armee wurde an der Delegiertenversammlung in Bougy-Villars VD für die kommenden drei Jahre gewählt.
Bereits von 2005 bis 2008 amtierte Moor als Präsident der Offiziersgesellschaft. Der amtierende Präsident, Oberst Dominik Knill (56), trat nach vier Amtsjahren nicht mehr zur Wiederwahl an. Man nehme erfreut zur Kenntnis, dass das Erlangen der Verteidigungsfähigkeit wieder hohe Priorität geniesse, teilte die SOG mit. Dafür brauche es Planungssicherheit und den politischen Willen, die finanziellen Mittel möglichst rasch und langfristig abgestützt zu bewilligen.
Amherd fordert Fokus auf Sicherheit
«Switzerland first» heisse nicht «Switzerland alone», hiess es weiter. Internationale Kooperationen stärkten die autonome Verteidigungsfähigkeit und machten die Schweiz zu einer verlässlichen Partnerin. In der Diskussion um die Neutralität und das Kriegsmaterialgesetz müsse daher verhindert werden, dass die Schweizer Wirtschaft von Beschaffungen im Ausland ausgeschlossen werde.
Zu den Offizieren sprach an der Versammlung auch die scheidende Verteidigungsministerin Viola Amherd (62, Mitte). «Der russische Angriffskrieg hat erhebliche Auswirkungen auf das Sicherheitsumfeld der Schweiz, und die geopolitischen Umwälzungen haben jüngst eine besorgniserregende Geschwindigkeit angenommen», sagte die Bundesrätin laut Redetext vor den versammelten Offizieren.
Die Sicherheit der Schweiz sei denn auch «untrennbar mit jener Europas verbunden», so Amherd weiter. Daher habe man neben der Wiederaufrüstung der Schweizer Armee intensiv daran gearbeitet, die sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit den europäischen NATO-Staaten und der EU zu vertiefen.
Sicherheit sei zudem nicht allein ein Thema des Verteidigungsdepartements. Die aktuelle Situation erfordere, dass man gemeinsam am Strang ziehe, auch in Politik und Gesellschaft. Deshalb müsse das Thema Sicherheit in der Bevölkerung «noch stärker in den Fokus rücken».