Im Abstimmungskampf um die beiden Pestizid-Initiativen gehen die Emotionen hoch. Das zeigt etwa die Zerstörungswut bei den Plakaten der beiden Lager. Doch die Aggressionen gehen noch weiter, wie die CH-Media-Zeitungen heute berichten: mit einer Morddrohung gegen die Urheberin der Trinkwasser-Initiative, Franziska Herren (51).
In einem anonymen Brief droht jemand damit, ihre Familie auszulöschen. Das Schreiben lag am Samstag in ihrem Briefkasten. Es sei so formuliert, dass sie den Eindruck habe, der Verfasser kenne ihre Lebensumstände: «Das beunruhigt mich», sagt Herren. Sie will nun Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen.
Verzicht auf Veranstaltungen
Der Brief hat Folgen: Die Initiantin will vorerst nicht mehr physisch an Veranstaltungen teilnehmen. Konkret betrifft dies ein Podium der «Thurgauer Zeitung» am 27. Mai in Frauenfeld. Es gebe zwar keine Hinweise, dass die Morddrohung aus dem Thurgau kam, doch nach Frauenfeld fahren möchte Herren trotzdem nicht. «Ich will kein weiteres Risiko eingehen.»
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Dass die Nerven vielerorts blank liegen, stellt auch Grünen-Nationalrat Kurt Egger (65, TG) fest: «Die Stimmung ist sehr aggressiv, das habe ich bisher noch nie so erlebt», wird er zitiert. Drohungen habe er zwar keine erhalten, doch die Zerstörung der Plakate sei eklatant.
Bauernpräsident verurteilt Drohung
Bauernpräsident und Mitte-Nationalrat Markus Ritter (54) verurteilt die Drohungen gegen Herren als «absolut nicht akzeptabel». Er wehrt sich gegen die Vermutung, dass die Morddrohung aus dem Umfeld der Landwirtschaft stammen könnte: «Zu spekulieren, aus welchen Kreisen das kommt, wäre nicht seriös.»
Der Bauernverband habe seine Mitglieder wiederholt dazu aufgerufen, die demokratischen Spielregeln jederzeit einzuhalten, betont er. «Wir informieren sachlich, und wir haben gute Argumente.» (rus)
Mit der Trinkwasser- und der Pestizid-Initiative stimmt die Schweiz am 13. Juni über zwei Vorlagen ab, die sich thematisch sehr ähnlich sind.
Hinter der Trinkwasser-Initiative steht Fitnesstrainerin Franziska Herren (54). Sie will unter anderem, dass nur noch jene Bauern Direktzahlungen erhalten, die keine Pestizide verwenden. Landwirte dürfen zudem nur so viele Tiere halten, wie sie mit Futter ernähren können, das auf dem eigenen Betrieb produziert wird.
Die Pestizid-Initiative, die von einem Bürgerkomitee aus der Westschweiz eingereicht wurde, ist noch extremer und will ein komplettes Verbot synthetischer Pestizide – nicht nur für die Landwirtschaft. Es sollen auch keine Güter mehr importiert werden dürfen, bei deren Herstellung Pestizide zum Einsatz kamen.
Bundesrat und Parlament lehnen beide Initiativen ab.
Mit der Trinkwasser- und der Pestizid-Initiative stimmt die Schweiz am 13. Juni über zwei Vorlagen ab, die sich thematisch sehr ähnlich sind.
Hinter der Trinkwasser-Initiative steht Fitnesstrainerin Franziska Herren (54). Sie will unter anderem, dass nur noch jene Bauern Direktzahlungen erhalten, die keine Pestizide verwenden. Landwirte dürfen zudem nur so viele Tiere halten, wie sie mit Futter ernähren können, das auf dem eigenen Betrieb produziert wird.
Die Pestizid-Initiative, die von einem Bürgerkomitee aus der Westschweiz eingereicht wurde, ist noch extremer und will ein komplettes Verbot synthetischer Pestizide – nicht nur für die Landwirtschaft. Es sollen auch keine Güter mehr importiert werden dürfen, bei deren Herstellung Pestizide zum Einsatz kamen.
Bundesrat und Parlament lehnen beide Initiativen ab.