Weihnachtszeit ist Spendenzeit! Das gilt auch für den als Bundespräsidenten abtretenden Alain Berset (51). Von Amtes wegen darf der Freiburger aus dem Präsidialfonds bis zu 5000 Franken «zur Unterstützung Not leidender Personen oder wohltätiger Organisationen» spenden. Ganz nach eigenem Gutdünken.
Der Ende Jahr aus dem Bundesrat ausscheidende SP-Politiker lässt seine Präsidialspende zwei gemeinnützigen Organisationen im Kanton Freiburg zukommen, «die beide den Zusammenhalt der Gesellschaft im Fokus haben», wie sein Innendepartement dazu erklärt.
Einmal 3000, einmal 2000
Einen Zustupf von 3000 Franken erhält Banc Public, ein Tageszentrum für Menschen in finanzieller oder sozialer Bedrängnis. 2000 Franken gehen an die Association Lire et Écrire. Dabei handelt es sich um einen Verband, der sich dafür einsetzt, Erwachsenen mit entsprechenden Schwierigkeiten Zugang zur Schriftsprache zu erleichtern.
Es ist nach 2018 bereits das zweite Mal, dass Berset die Präsidalspende vergeben darf. Damals berücksichtige er gleich drei soziale und kulturelle Institutionen in seinem Heimatkanton Freiburg.
Lange Tradition
Die sogenannte Präsidialspende hat eine lange Tradition. Die jeweiligen Bundespräsidenten lassen es sich nicht nehmen, den Zustupf an ihnen wichtige Institutionen zu verteilen.
FDP-Bundesrat Ignazio Cassis (62) liess den Batzen letztes Jahr als Bundespräsident der Glückskette zukommen – zugunsten der ukrainischen Bevölkerung. SVP-Bundesrat Guy Parmelin (64) berücksichtigte davor gleich sechs Hilfswerke in verschiedenen Sprachregionen der Schweiz, wobei der Hauptteil seiner Präsidialspende Jugendlichen in Schwierigkeiten zugutekam.
Für Frauenhäuser
Die frühere Bundesrätin Simonetta Sommaruga (63) liess den Weihnachtsbatzen 2020 Frauenhäusern zukommen. Denn während des Studiums in Freiburg arbeitete sie selbst in einem Frauenhaus. Die Präsidialspende des einstigen Finanzministers Ueli Maurer (72) kam zuvor der Schweizer Berghilfe zugute.