«Wenn die Belohnung hoch genug ist, dann zeigen sie sich sogar gegenseitig an», sagt ein zufriedener SVP-Nationalrat Andreas Glarner (58, AG). 2000 Franken hatte er am Montag via Twitter zur Ergreifung von Plakatschändern ausgesetzt.
Denn so viele Plakate wie für das umstrittene Burkaverbot, über das die Schweiz am 7. März abstimmt, seien noch nie zerstört worden. Glarner will das auf keinen Fall akzeptieren – und griff sogleich zur Selbstjustiz: «Dieses unwürdige Treiben muss ein Ende haben!»
Bis jetzt viermal 500 Franken
Sein Aufruf hatte Erfolg. Er habe sehr viele Hinweise erhalten, erzählt Hilfssheriff Glarner dem BLICK: «Die 2000 Franken sind weg.» Er musste die Belohnung sogar aufteilen. Bis jetzt gebe es viermal 500 Franken. Dazu sind aber jeweils Hinweise nötig, die eindeutig genug sind, dass der SVP-Mann Strafanzeige einreichen kann.
Hunderte Plakate seien bisher im Abstimmungskampf landesweit gestohlen oder zerstört worden. Der Schaden sei beträchtlich. Für das Pro-Komitee ist das nicht weniger als «ein feiger Angriff auf den Kern der Demokratie». Das seien nicht mehr nur Bubenstreiche. Vielmehr sehen Glarner und seine Mitstreiter eine grosse kriminelle Energie dahinter.
«Wie dumm muss man eigentlich sein?»
SVP-Nationalrat Glarner spielt nicht zum ersten Mal Hilfssheriff. Schon letztes Jahr postete er auf Facebook ein unverpixeltes Bild von Jugendlichen, die ein SVP-Plakat verklebt haben. Damals setzte er eine Belohnung von 1000 Franken aus. Ebenfalls mit Erfolg: Glarner hatte die Schmierfinken angezeigt.
Und auch jetzt hat der SVP-Nationalrat bereits in zwei Fällen Strafanzeige wegen Sachbeschädigung eingereicht. «Es gab sogar Täter, die sich selber gefilmt und das Video in die sozialen Medien gestellt haben», sagt er. «Wie dumm muss man eigentlich sein?»