1000 Franken im 1. Lehrjahr
Jusos fordern Mindestlohn

Auch diesen Sommer beginnen Tausende von Jugendlichen ihre Lehre. Die Jungsozialisten fordern nun mehr Lohn für die Lehrlinge.
Publiziert: 02.08.2023 um 09:13 Uhr
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Die Juso finden, die Bedingungen für Lernende müssten verbessert werden.
Foto: imago/photothek

Über 70’000 Lernende starten in diesen Tage ihre Lehre. Neben einer Ausbildung erhalten die Stifte auch ihren ersten Lohn ausbezahlt. Doch dieser sei oftmals viel zu tief, finden die Juso.

«Die Lohnempfehlungen für Lernende der Berufsverbände mancher Branchen sind schlicht unhaltbar tief», heisst es bei den Jungsozialisten. So werde für Coiffeusen im ersten Lehrjahr ein Lohn von 400 bis 600 Franken empfohlen. Besonders tief seien die Löhne in klassischen Frauenbranchen, wie etwa bei Coiffeuren und Coiffeusen oder Dentalassistenten sowie Floristinnen.

GAV gilt nicht für Stifte

Die Jungsozialisten fordert deshalb einen branchenübergreifenden Mindestlohn von 1000 Franken für das erste Lehrjahr. Weiter wollen sie auch verstärkte Kontrollen bei der Einhaltung der Arbeitsbedingungen. «Lernende müssen ausgebildet, fair entlohnt und angemessen betreut werden, anstatt als billige Arbeitskräfte eingesetzt zu werden», heisst es auf ihrer Website.

Viele seien wegen der tiefen Löhne auf die finanzielle Unterstützung der Eltern angewiesen. Darum könnten es sich manche gar nicht leisten, eine Lehre zu machen, befürchten die Juso. Das Problem: «Lernende sind oft nicht dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt und es gibt keinen gesetzlichen Mindestlohn», sagt Juso-Präsident Nicola Siegrist (26) zu «20 Minuten».

Was meint das Parlament?

Nun sucht Siegrist den Kontakt nach Bundesbern, um sein Anliegen ins Parament zu bringen. Doch dort dürfte die Forderung einen schweren Stand haben.

So sagte etwa Rechtsanwalt und Mitte-Nationalrat Leo Müller (65) zu «20 Minuten», dass er die Mindestlohn-Forderung nicht befürworte. «Wenn die Branchen zum Schluss kommen, dass ein höherer Lohn für die Lernenden ihnen hilft, Lehrstellen zu besetzen, müssen sie das entscheiden.» Es sei nicht am Staat, sich in diese Frage einzumischen. (sie)

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