Eigentlich wäre ja die Hintergrundstory der beiden Saarbrücker Kommissare Adam Schürk und Leo Hölzer «Tatort»-Gold: Schürk, Sohn eines gewalttätigen, mittlerweile toten Bankräubers, leidet noch immer unter dem schrecklichen Missbrauch, dem er als Kind seitens dieses Monstrums von Vater ausgesetzt war. Hölzer, sein bester Freund aus Jugendtagen, hütet seine Geheimnisse – unter anderem, dass Schürk im Besitz der Beute des letzten Bankraubs seines Vaters ist: immerhin rund eine Million Euro. So weit die eigentlich interessante Ausgangslage.
Nur funktioniert die neue Folge «Der Fluch des Geldes» gleich auf zwei Ebenen nicht: Zum einen sind in sich geschlossene Serienformate einzelner «Tatort»-Teams immer wieder problematisch, insbesondere bei Teams mit wenigen Fällen: Die letzte Folge der beiden Saarbrücker ist ein Jahr her. Bis man wieder zusammenklamüsert hat, was da noch mal vorher gelaufen ist, hat man schon den Anfang der aktuellen Folge nur so halb gecheckt.
Stupide Wetten kosten Spannung
Zum anderen funktioniert die aktuelle, an den Haaren herbeigezogene Geschichte nicht gut: Mithilfe eines Teils von Schürks Beute versucht Hölzer im Alleingang ein Quartett spiel- und wettsüchtiger Loser, die höchstwahrscheinlich für einen Mord verantwortlich sind, zu infiltrieren. Worauf man dann erwachsenen Menschen bei so stupiden Wetten zuschaut, wie wer wie lange die Luft anhalten und wer wohl schneller rennen kann. Und so wird auch das Geflecht der Beziehungen dieser vier untereinander nicht richtig interessant: Die ganze Ausgangslage ist einfach zu hanebüchen angelegt, um Spannung zu erzeugen.
«Tatort»: «Der Fluch des Geldes», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Zweieinhalb von fünf