In der heutigen Folge wird wieder einmal klar, warum Batic und Leitmayr zu den beliebtesten «Tatort» Teams gehören – und aber auch, warum sie in rund zwei Jahren abtreten. Nach der hundertsten Folge wird für die beiden mittlerweile schlohweisshäuptigen Kommissare Schluss sein. Insgesamt, heute Abend miteinberechnet, werden wir sie also nur noch sieben Mal an unseren Bildschirmen zu sehen bekommen.
Mit gutem Grund: Wenn Batic im Gefängnis ermitteln muss und plötzlich maskierten schweren Jungs gegenübersteht, wird klar: Als mittlerweile doch 70-jährig aussehender Mann (Schauspieler Miroslav Nemecs Alter) hat der Kommissar irgendwelchen Brutalo-Gangstern einfach nicht mehr sehr viel entgegenzusetzen. Dafür arbeiten er und Leitmayr (Udo Wachtweitl) umso vertrauter zusammen – eine Folge mit ihnen ist jeweils, als würde man bei einem netten Familientreffen teilnehmen.
Korrupte Wärter, sehnsüchtige Väter und ein Wunderkind
So auch im Fall eines Mords in einer Strafvollzugsanstalt. Zwei verfeindete Gruppen von Insassen kämpfen dort um den illegalen Drogenmarkt. Mittendrin zwei dubiose Gestalten: Gefängniswärterin Bremmer, die auch mal strategisch wegsieht, wenn sie gut bezahlt wird, und der vermeintliche Musterhäftling Scholz, der sich seit fünf Jahren darauf freut, wieder mit seinem kleinen Sohn zusammenzuleben. Doch der musikalisch begabte Junge hat bei seiner Pflegefamilie bessere Perspektiven. Und so verzahnt sich alles nicht immer ganz sinnvoll, aber stets unterhaltsam – man würde sich wünschen, dass Batic und Leitmayr uns noch mit weiteren hundert Folgen unterhalten würden.
«Tatort»: «Das Wunderkind», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Vier von fünf