Andreas Vetschnäpfchen
Bereits Anfang Jahr sorgte die No-Billag-Abstimmung vom 4. März für Schlagzeilen. SRF-Aushängeschild «10 vor 10»-Moderatorin Andrea Vetsch (42) musste von ihrem Arbeitgeber zurückgepfiffen werden, weil sie ihr Profilbild auf Facebook änderte, ihm einen Button mit der Aufschrift «No!» (gegen die No-Billag-Initiative) hinzufügte. Damit verstiess die Moderatorin gegen die Richtlinien des Schweizer Fernsehens. Der Sender sah sich gezwungen, einzuschreiten. «Wir haben Andrea Vetsch an diese Richtlinien erinnert, und sie hat ihr Profilbild geändert», so ein Sprecher nach Andreas Vetschnäpfchen zu BLICK.
Fäkal-Alarm
SRF will mit dem Youtube-Comedy-Format «Zwei am Morge» das junge Publikum ansprechen. Die beiden Instagram-Stars Julian Graf und Ramin Yousofzai vom Universitäts-Comedykanal Unigag sollen dreimal die Woche ihr Publikum wecken. Und das Duo glaubte Anfang Jahr offenbar, die Fäkalsprache verwenden zu müssen, um die entsprechenden Zuschauer zu erreichen. «Gang itz nöd ga schiisse», hiess es etwa. SRF verteidigte die Moderatoren als «sehr talentiert».
Datenleck
Es sollte ein Geheimprojekt sein. Daraus wurde nichts. Wegen eines Datenlecks wurde die diesjährige Sommerserie von «Schweiz aktuell» zu früh publik. Der Sender hatte vor, sein Mammutprojekt bei der jährlichen Pressekonferenz Ende Januar anzukündigen. Ein SRF-Angestellter postete auf Facebook allerdings eine Stellenausschreibung – und erwies seinem Arbeitgeber damit einen Bärendienst.
Lohn-Brotzerei
Für Gesprächsstoff sorgte am 22. Februar Sandro Brotz (49). Der «Rundschau»-Mann gab in seiner Sendung bekannt, was er verdient – es sind 135'000 Franken pro Jahr, Lohn (130'000) und Nebenverdienst (5000). «Weil ich von meinen Interviewgästen oft Transparenz einfordere, aber auch selber bereit sein muss, diese herzustellen», begründete Brotz darauf auf Facebook. Selbstbewusst fügte er an: «Und weil ich dazu stehen kann, gut zu verdienen.»
Kilchsperger-Aus
Es war der Knall des Jahres am Leutschenbach: Am 9. März vermeldete BLICK exklusiv, dass Publikumsliebling Roman Kilchsperger SRF verlässt. Noch offen war zu diesem Zeitpunkt, ob der Zürcher weiterhin seine Sommerreihe «Donnschtig-Jass» bei SRF behalten darf. Doch ein sehr offensives Interview in der «Weltwoche», in dem er sagte, von SRF «eingeschläfert und ein braver Bub» geworden zu sein, war den TV-Oberen zu viel. Man habe doch rausspüren können, dass er das nicht so böse gemeint habe, krebste Kilchsperger danach in der Zeitschrift «Tele» zurück. Zu spät. «In meinen Augen hätte die Gelbe Karte auch genügt. Aber jetzt gab es halt glatt Rot», so Kilchsperger.
Service poblic
Zum Abschluss seiner Serie «Seitentriebe» machte SRF Mitte März den Sex auch in einer Diskussionssendung zum Gesprächsthema. Und in «Let’s Talk About Sex» ging es unzimperlich zur Sache! «Sex ist gesellschaftlich relevant, alltäglich und omnipräsent», begründete Karoline Wirth, Leiterin Programmentwicklung SRF Spezial, gegenüber BLICK. Es sei konsequent, auch am TV über Sexpraktiken zu reden. «Das tun wir: explizit, persönlich und vielfältig.» Dass er offenbar keine Hemmungen kennt, bewies besonders TV-Mann Marco Fritsche (42). «Auch ich habe meinen Hetero-Freundinnen geraten, ihren Partnern mal den Finger in den Arsch zu stecken. Die finden das richtig geil», so der Appenzeller. Er fügt an: «Bei Männern dachte ich immer: Geiles Stück Fleisch, bitte nicht reden. Zwar dumm wie ein Stück Brot, aber eine geile Sau.» Service poblic vom «Feinsten».
Rauswurf per Telefon
Nebst Kilchsperger, der zu Teleclub wechselt, verloren die SRF-Zuschauer mit Kurt Aeschbacher (70) noch einen zweiten der absoluten Topshots. Der Sender sägte den Talker im Sommer ab – aus Spargründen, wie es hiess. «Es hat sich schon im Mai abgezeichnet, dass so etwas passieren könnte. Letzten Freitag hat mich dann TV-Direktor Ruedi Matter angerufen und es mir mitgeteilt», so Aeschbacher zu BLICK über die saloppe Art, wie er ausrangiert worden sei. Der Entscheid habe ihn getroffen, so Aeschbi. Die SRF-Legende hat am 30. Dezember seinen letzten Arbeitstag.
Dahinden-Schminke
Das «Schweiz aktuell»-Sommerprojekt in den Bergen, das Anfang Jahr aus Versehen zu früh verkündet worden war, sorgte während der Ausstrahlung für Unmut. Grund: Moderatorin Sabine Dahinden (49) sei zu gestylt, kritisierte das Publikum. «Unverständlich, dass Frau Dahinden in den Alpen so stark geschminkt sein muss», so ein Zuschauer. Und weiter: «Unverständlich, dass Frau Dahinden das zulässt!» Die Urnerin verteidigte sich: «Ich hole auch Milch mit roten Lippen.»
Dorf-Fertigmache
Im Oktober wurde publik, dass eine Frau wegen des Schweizer Fernsehens in ihrem Wohnort Rigi-Kaltbad LU fertig gemacht wird. Antoinette Schmid (62) hatte im Nachgang zur SRF-Sommerserie «Alpenreise» vom 2. August 2018 mit Anfeindungen der Dorfbewohner zu kämpfen – weil sie von SRF falsch zitiert worden sei, so Schmid zu BLICK. Stein des Anstosses ist eine Passage des Beitrags über das Leben der Bewohner im Dorf, die unter den Touristenmassen leiden würden. Darin hiess es: «Viel mehr von dieser Masse spürt Antoinette Schmid, wenn sie täglich mit der Bahn ins Tal fährt, um einzukaufen, weil es in Rigi-Kaltbad keine richtigen Läden mehr gibt.» Bloss: Sie habe dies gar nicht gesagt. Denn: Es gäbe sehr wohl einen Dorfladen. Sie ärgere sich, dass «SRF nicht sorgfältig gearbeitet hat». Schmid bereut, bei der Sendung überhaupt mitgemacht zu haben. «Das würde ich jetzt sicher nicht mehr tun.» Sie wehrte sich ausserdem beim SRG-Ombudsmann.
Wappler-Verunsicherung
Anfang November stellte die SRG Nathalie Wappler (50) als künftige SRF-Direktorin vor. Die einstige SRF-Kulturchefin, die derzeit als Programmdirektorin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Halle (D) amtet, löste aber nicht nur Begeisterung aus. Weil sie kundtat, «ein Programm, das informiert, aber nicht polarisiert» haben und «keinen Meinungsjournalismus machen» zu wollen, herrschte bei SRF kurzerhand riesige Verunsicherung. So sehr, dass sich gleich mehrere Abteilungschefs gezwungen sahen, beruhigende Mails an die Angestellten zu senden. (wyt)
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