Adam Dahl, ein frisch verliebter junger Mann, sitzt in einem Zugabteil mit seinem Freund. Er ist auf dem Weg, seinen Liebsten zum ersten Mal seinen Eltern vorzustellen. Ein anderer Mann tritt ein, ein unangenehmer Geselle, der am Telefon jemanden zur Schnecke macht. Plötzlich sieht der junge Mann rot – und erschlägt den anderen Mann, gerät geradezu in einen Blutrausch. Später kann er sich an nichts erinnern.
Und auch Doreen Brasch kommt in die Bredouille: Der Vater des jungen Manns, Klaus-Volker Dahl, ist der ehemalige Direktor des Landeskriminalamts. Er organisiert sofort eine Anwältin, die – auf plötzlich nun völlig neue Aussagen des Freundes gestützte – Notwehr geltend macht. Und der alte Dahl macht unmissverständlich klar: Wenn Brasch weiterermittelt, wird es sehr, sehr unangenehm werden.
Albträume, Traumata, mysteriöse Zeichnungen – bisschen viel alles
Indessen wird Adam von Albträumen geplagt, aus denen er «krapp!, krapp!» schreiend aufwacht. Zudem zeichnet er obsessiv immer wieder eine Art Gartenzaun-Muster. Für Brasch ist klar: Der Junge leidet an einem unbewältigten Trauma – und bei den Dahls muss irgendetwas ziemlich schiefliegen.
Tut es dann natürlich. Und es ist eigentlich ganz unnötig für die Geschichte, Brasch parallel auch noch an einem unbewältigten Trauma leiden zu lassen. Abgesehen davon: Irgendeinen aktuellen Bezug gibts nicht. Dass man in der Schwangerschaft nicht trinken soll, wissen wir, dass Gutmenschentum manchmal nach hinten losgeht, auch. Trotzdem: Einigermassen solide Sonntagabendunterhaltung ist das gerade so. Nicht mehr und nicht weniger.
«Polizeiruf 110»: «Black Box», Das Erste, 20.15 Uhr
Wertung: Zweieinhalb von fünf
