Die fünfte und letzte Folge der doch recht enttäuschenden Staffel von «Black Mirror» ist ziemlich deckungsgleich mit den ersten vier. Also: Nicht ganz so besonders – aber immerhin macht die Folge «Demon 79», obwohl sie jetzt nicht das Rad der Gesellschaftskritik neu erfindet, ziemlich Spass. Und auch wenn sie nicht mal dem Dystopie-Krimi-Genre entspricht, für das «Black Mirror» berühmt wurde, sondern eine sogenannte «Red Mirror»-Folge ist. Also eine Folge in der Reihe, die sich Horror- und Fantasyelementen bedient.
Moral von der Geschicht: Rassismus führt zu Ausgeburten der Hölle
Nida, eine zurückhaltende indisch- oder pakistanischstämmige Schuhverkäuferin im Nordengland der späten 1970er-Jahre, leidet unter dem Alltagsrassismus ihrer Kollegin und ihres Vorgesetzten. Und pflegt deshalb trotz ihres verschüchterten Äusseren doch einige ziemlich brutale Rachefantasien. Das ruft einen Dämon auf den Plan – und so nonchalant wurde wohl noch nie ein Diener der Hölle dargestellt: Er redet im Original in ziemlich breitem Londoner Akzent und nimmt, da er meint, das könne Nidas Bewusstsein verkraften, die Form eines Tänzers der 1970er-Band Boney M. an. Er sagt, Nida müsse während dreier Tage jeden Tag einen Mord begehen, um die drohende Apokalypse aufzuhalten. Dabei hat er durchaus eigennützige Interessen: Wenn er es nicht schafft, Nida zu diesen Morden anzustiften, wird er ins ewige Nichts verbannt. Nida, die zu Beginn schockiert ist und sich sträubt, findet zunehmend Gefallen an ihrem Auftrag – insbesondere da der Dämon ihr Einblicke in die Geheimnisse und Zukunft der Menschen geben kann.
Fazit: Kann man durchaus sehen. Vom genredefinierenden Muss-man-gesehen-haben der letzten Staffeln ist aber auch diese Folge weit entfernt. Nächste Woche gehts wieder mit einem Krimi weiter.
«Black Mirror», «Demon 79», Netflix
Wertung: Drei von fünf
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