Lange Gesichter bei der Schweizer ESC-Delegation: Remo Forrer (21) erreichte mit seinem Lied «Watergun» im Finale des Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool (Grossbritannien) nur den 20. Platz. Nach dem Jury-Voting hatte es noch gut ausgesehen für Forrer. Er belegte einen guten 14. Platz nach einem mehr als souveränen Auftritt. Beim internationalen TV-Publikum sah es aber anders aus.
«Das Wichtigste für mich war immer, einen guten Auftritt hinzulegen. Das ist mir heute gelungen», erklärte der Toggenburger kurz nach dem Finale gegenüber Blick. «Die Enttäuschung ist aber da», gestand er weiter: «Die Top 10 wären mein Ziel gewesen».
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Schwedin Loreen gewinnt ESC zum zweiten Mal
Keine Überraschung gab es beim Gewinner des 67. ESCs. Die Schwedin Loreen (39) wurde ihrem Favoriten-Status gerecht und sicherte sich mit der Dance-Pop-Nummer «Tattoo» den Gewinn des Musikwettbewerbs. Sie und der Finne Käärijä (29) haben sich am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Dieser war mit dem Party-Song «Cha Cha Cha» im Rennen und bildete einen extremen Gegenpol zum perfekt durchinszenierten Beitrag der Schwedin. Den Fernsehzuschauern blieb nicht verborgen, dass sich das Publikum vor Ort ein Sieg des Finnen wünschte. Immer wieder waren «Cha Cha Cha»-Schreie zu hören.
Die Schwedin schreibt mit ihrem ESC-Sieg Geschichte. Sie ist die erste Frau, die den grössten Musikwettbewerb zweimal gewinnt. 2012 nahm sie das Glasmikrofon mit dem Titel «Euphoria» mit nach Hause. Neben ihr konnte nur der Ire Johnny Logan (69) mehrmals am ESC triumphieren. Er gewann drei Mal – zwei Mal als Interpret und einmal als Komponist.
Mit dem Sieg von Loreen egalisiert Schweden zudem den Rekord von Irland. Beide haben den Contest nun sieben Mal gewonnen. Der ESC findet 2024 – zum 50. Jubiläum von Abbas-ESC-Triumph mit «Waterloo» – in Schweden statt.
Remo denkt nicht ans Zurücklehnen
Von schlechter Laune ist bei Forrer nach Ankunft in seinem Hotel keine Spur. Er sei stolz auf das, was er auf die Bühne gebracht hat. «Zum Glück finde ich, dass ich nichts hätte besser machen können», sagt er. Traurig sei er vielmehr, «weil jetzt das Abenteuer ESC zu Ende geht. Ich habe mich ein halbes Jahr auf diese Reise vorbereitet und jetzt ist es vorbei.» Ausruhen will er sich aber nicht. «Ich habe neue Musik parat und ein neues Management. Jetzt geht es erst richtig los.»
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