Ab morgen gilt es ernst! Dann fliegt Remo Forrer (21) aus Hemberg SG nach Liverpool (England), um die Schweiz am 67. Eurovision Song Contest (ESC) zu vertreten. Wenn er am 9. Mai mit der Ballade «Watergun» beim ersten Semifinale um den vierten Schweizer ESC-Finaleinzug in Folge singt, fiebert einer in der Halle ganz besonders mit: Sein Papi Peter Forrer (54).
«Bei Remos Auftritten bin ich viel nervöser als er», sagt der gelernte Dachdecker beim Treffen mit seinem Sohn und Blick in Wattwil SG. Er war es, der dem «The Voice of Switzerland»-Gewinner von 2020 die Musik näherbrachte. Gemeinsam mit Bruder Roger (26) standen die beiden in Remos Kindheit immer wieder als Volksmusik-Trio auf den Bühnen diverser Stubeten. «Das war immer ein Traum von mir. Eine schöne Zeit», sagt Papi Peter rückblickend.
«Er war ein kleines Schlitzohr»
Heute ist er noch immer mit dem ältesten seiner Söhne als Volksmusiker aktiv, Remo Forrer hat seinen Platz in der Pop-Welt gefunden. «Bei uns lief lange nur Ländler zu Hause», erzählt Remo Forrer. «Aber wenn meine Mutter alleine zu Hause war, hörten wir auch Schlager und Pop.» Das sei einfach nicht seine Welt, sagt Peter. «Aber es ist schön zu sehen, wie er sein Ding durchzieht und damit erfolgreich ist.» Diese Hartnäckigkeit kenne er noch von Remos Kindheit: «Er war ein kleines Schlitzohr und wusste haargenau, wie er seinen Charme zu seinen Gunsten einsetzen kann», erzählt er mit einem Lachen.
Eine Eigenschaft, die ihm bestimmt auch am 9. Mai 2023 zugutekommen wird. Forrer geht mit dem Startplatz 8 im ersten ESC-Halbfinale ins Rennen. Sein Song «Watergun» steht auf Platz 13 der Wettbüros. «Das Feedback war bislang sehr positiv», erzählt er. «Bei einem Auftritt in Amsterdam konnten 6000 Menschen den Text mitsingen. Da hatte ich Gänsehaut.»
Mit Top-5-Platzierung wäre er überglücklich
Einen bleibenden Eindruck will er auch mit seinem ESC-Auftritt hinterlassen. «Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Choreografie zu meinem Lied», erzählt Remo. «Aber die ist schon gut intus. Ich habe zu Hause fleissig geübt.» Sein Ziel? «Eine Performance abzuliefern, auf die ich mein Leben lang stolz sein kann. Und natürlich eine gute Platzierung.» Was das heisst? «Wenn ich im Finale unter die besten zehn komme, bin ich happy. Wenn ich unter die besten fünf komme, überglücklich.»
Papi Peter wird den Halbfinal-Auftritt seines Sohnemanns in der Halle verfolgen. «Der ESC ist für mich eine ganz neue Welt», gibt er zu. «Aber wenn Remo auf die Bühne tritt, werde ich wohl vor Stolz platzen.»
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