Mit einer Wasserpistole für den Weltfrieden: Der Toggenburger Sänger Remo Forrer (21) veröffentlichte mit «Watergun» seinen Beitrag für den diesjährigen Eurovision Song Contest in Liverpool (Grossbritannien). Mit seinem Antikriegslied thematisiert er die Situation gleichaltriger Kriegspflichtiger und will damit möglichst viele «12 Points» am grössten Musikwettbewerb der Welt holen.
«Das Thema ist topaktuell», sagt Remo Forrer zu Blick. Das zeigt sich auch bei der diesjährigen Austragung: Aufgrund des Ukraine-Kriegs findet der Mega-Event nicht im Land des Vorjahressiegers, der Ukraine, sondern in Grossbritannien statt. Die Gastgeber wollen aber sicherstellen, dass der ehemalige Sowjetstaat mit seiner Kultur im grossen Mass gewürdigt wird. 3000 Tickets für den ESC wurden weiter an geflüchtete Ukrainer und Ukrainerinnen im Vereinigten Königreich vergeben.
Die Liste der ESC-Friedenshymnen ist lang. Die wohl bekannteste lieferte 1982 die deutsche Nicole (58), die den von Ralph Siegel (77) komponierten Titel «Ein bisschen Frieden» sang und damit das vom Kalten Krieg geprägte Europa berührte. 2009 erreichten eine Palästinenserin und eine Israelin mit «There Must Be Another Way» (deutsch: Es muss einen anderen Weg geben) den 16. Platz für Israel. Und Russland schickte 2013 mit «What If» von Dina Garipowa (31, fünfter Platz) und 2015 «A Million Voices» von Polina Gagarina (35, zweiter Platz) gleich zwei Lieder für den Frieden an den Start.
Die Liste der ESC-Friedenshymnen ist lang. Die wohl bekannteste lieferte 1982 die deutsche Nicole (58), die den von Ralph Siegel (77) komponierten Titel «Ein bisschen Frieden» sang und damit das vom Kalten Krieg geprägte Europa berührte. 2009 erreichten eine Palästinenserin und eine Israelin mit «There Must Be Another Way» (deutsch: Es muss einen anderen Weg geben) den 16. Platz für Israel. Und Russland schickte 2013 mit «What If» von Dina Garipowa (31, fünfter Platz) und 2015 «A Million Voices» von Polina Gagarina (35, zweiter Platz) gleich zwei Lieder für den Frieden an den Start.
Sein Lied bewegt Forrer
Forrers Beitrag reiht sich in eine lange Liste von ESC-Friedensliedern ein – das bekannteste ist wohl der Siegertitel von 1982, «Ein bisschen Frieden» von Nicole (58). Während die Deutsche mit «Schreie von Vögeln im Wind» und «Angst vor dem Dunkeln» die Situation beschrieb, veranschaulicht Forrer die Lage mit Wasserpistolen und Menschen, die aus ihrem Leben gerissen und zu «Leichensäcken» werden. Forrer: «Der Song ist für mich sehr emotional. Viele Gleichaltrige rücken in die Rekrutenschule ein. Und die Vorstellung, dass junge Menschen in anderen Nationen in den Krieg ziehen und dort ihr Leben aufs Spiel setzen, finde ich schrecklich.» Er selbst habe sich wegen seiner Musikkarriere für einen Einsatz im Zivildienst entschieden.
In Fankreisen ist bereits der Vorwurf zu hören, die neutrale Schweiz bringe dieses sensible Thema mit Kalkül auf die ESC-Bühne. «Kritiker gibt es immer, das Thema bietet viel Angriffsfläche», kontert Forrer. Das Lied sei vor dem Ukraine-Krieg, im Jahr 2021, geschrieben worden. «Für mich ist die Botschaft des Songs einzig und allein Frieden, damit sollte sich jeder verbunden fühlen. Das Feedback bisher war sehr positiv.»
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Es sei eine «Ballade mit Pep»
Am 9. Mai 2023 wird Forrer im ersten ESC-Halbfinale ums Weiterkommen kämpfen. Zur Vorbereitung war er kürzlich in Stockholm (Schweden), um mit der ESC-erfahrenen Kreativdirektorin Sacha Jean Baptiste (37) das Konzept seiner Bühnenperformance festzulegen. «Viel kann ich noch nicht verraten. Aber ich betrat totales Neuland. Nie zuvor habe ich Choreografien zu meiner Musik erlernt.» Mit seinem Beitrag fühlt sich Forrer wohl. «Ich wollte keine reine Ballade, sondern auch eine mit Pep. Dieser Song liegt mir total.»