Der Eurovision Song Contest (ESC) wird in diesem Mai wohl unter strengen Corona-Massnahmen mit Künstlern aus 41 Ländern in Rotterdam stattfinden - aber sehr wahrscheinlich ohne Publikum. Das teilten die niederländischen Rundfunkanstalten als Veranstalter am Mittwoch in Hilversum mit. Die endgültige Entscheidung über Zuschauerbeteiligung soll erst Mitte April fallen.
2020 musste das Festival wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Wer bereits für den ESC im vergangenen Jahr Karten gekauft hatte, könne diese zurückgeben, wie die Veranstalter mitteilten. Die Produzenten schliessen aus, dass das Festival in normaler Form und vor grossem Publikum stattfinden könne. Die Halbfinals sind für den 18. und 20. Mai in Rotterdam geplant, das Finale soll am 22. Mai sein.
Schweizer Beitrag folgt im März
Für die Schweiz wird der Freiburger Gjon's Tears (22) am Wettbewerb teilnehmen. Er sollte schon im letzten Jahr am ESC-Erfolg von Luca Hänni (26) anknüpfen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Wettbewerb 2020 aber abgesagt, Gjon's Tears Beitrag «Répondez-Moi» landete im Archiv. Sein diesjähriger Beitrag soll im März präsentiert werden.
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Die niederländischen Ausrichter vor Ort haben drei denkbare Szenarien für die Durchführung entwickelt. Man arbeite mit grossem Ehrgeiz daran, folgende Variante umzusetzen: «Ein Songfestival mit eineinhalb Meter Abstand, mit strengen Corona-Massnahmen, bei dem alle 41 Künstler in Rotterdam Ahoy auftreten können», sagte der Produzent der Rundfunkanstalten, Sietse Bakker. Ein «normaler» ESC sei unter den gegebenen Umständen «nicht realistisch», ergänzte er. «Wir werden alles tun, um die bestmögliche ESC-Ausgabe daraus zu machen. Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten haben dabei natürlich Vorrang.»
«Let's Open Up Again!»
Der Rotterdamer Stadtrat Said Kasmi ergänzte: «Der Eurovision Song Contest in Rotterdam, live aus der Ahoy Arena, ist ein Lichtstrahl, auf den wir uns gemeinsam freuen können. Als Gastgeberstadt sind wir optimistisch, begeistert und realistisch zugleich. Im Rahmen des Möglichen werden wir zusammen mit unseren Partnern das Beste aus der Lage machen.» Der Slogan für Rotterdam lautet «Let's open up again!»
Der Organisator, die Europäische Rundfunkunion (EBU) in Genf, hatte den ESC voriges Jahr wegen Corona erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs - also seit 1956 - abgesagt. Die EBU hatte sich damals «am Boden zerstört» gezeigt, diese Entscheidung treffen zu müssen.