Wer derzeit in Shows oder Krimis Ablenkung von der Corona-Depression sucht, dem offenbaren sich zwei Dinge: Déjà-vus und Irritationen. Am TV wird auf Teufel komm raus wiederholt. Und wir wundern uns, wie Fernsehen früher aussah, als noch leidenschaftlich geküsst wurde, man sich per Handschlag begrüsste oder Polizisten sich mit Gangstern prügelten. Alles ohne Abstand und Mundschutz. Unterhaltung? Das war einmal.
SRF spult in diesen Tagen seinen ganzen Vorrat ab: Mona Vetsch (44) taut den Rauschebart von Auswanderer Hermann Schönbächler (53) im eisigen Kanada wieder auf, bei «Potzmusig» und «Samschtig-Jass» wird bis auf weiteres die Mottenkiste geplündert – neue Folgen mit Fabienne Bamert (32) sind erst ab August geplant. Der Eurovision Song Contest gestern Abend? Bloss Gesangsgamellen. Und zum Abschied von Nik Hartmann (47) wird Anfang Juni das letzte Verwertbare aus 60 Shows «SRF bi de Lüt – live» gezeigt.
Der Unterhaltungs-Samstagabend ist praktisch ausgesetzt
Fakt ist: Der Samstagabend, bereits von Sparmassnahmen gebeutelt, ist im Moment im komatösen Zustand. Kürzlich wurden in der Verzweiflung sogar zwei Folgen der Montagsquizsendung «1 gegen 100» ausgestrahlt. Resultat: magere 18,3 Prozent Marktanteil.
Das TV ist in Nöten. «In erster Linie waren es Livesendungen oder aktuelle Staffelproduktionen, bei denen in der Herstellung die Corona-Empfehlungen des BAG nicht eingehalten hätten werden können», gibt SRF-Unterhaltungschef Stefano Semeria (54) zu bedenken. Flexibilität sei gefragt.
Finale von «Darf ich bitten?» für Oktober 2020 geplant
Heisst: Sendungen wie «Happy Day», «Verstehen Sie Spass?» oder «Darf ich bitten?» finden vor leeren Rängen statt. Das Finale der Tanzshow wurde auf Oktober verschoben – ob mit Publikum, steht in den Sternen. Auch der «Donnschtig-Jass» kann nicht durch die Gemeinden touren. Er muss von einem fixen Ort ohne Publikum gesendet werden – dabei ist die Stimmung das tragende Element.
Es wirkt absurd: Während «Rundschau», «Club» oder «Arena» mit Corona überschwemmt werden, muss die Unterhaltung in Quarantäne. Dramatisch wird es auch beim «Tatort» – dort gehen bald die Folgen aus. So ist die Realisierung der neusten Münster-Episode nicht möglich. Ebenso betroffen sind Folgen aus Frankfurt (D), Freiburg (D) und Wien. Sogar das 50-Jahr-Jubiläums-Special vom November ist gefährdet. Der neue «Tatort» aus Zürich konnte hingegen plangemäss abgeschlossen werden, wie SRF-Fiktionsleiter Urs Fitze (62) bestätigt. Vor «Tatort»-Ausfällen am Sonntagabend hat er keine Angst: «Wir haben sehr gute Alternativen, zum Beispiel die Free-TV-Premieren von ‹Wolkenbruch› und ‹Zwingli›.»
Glück im Unglück bei «Wilder 3»
Vom Virus kontaminiert wurde ebenso die SRF-Erfolgsserie «Wilder», deren dritte Staffel ab Mitte Januar im verschneiten Jura gedreht wurde. «Nach 35 von 60 Tagen mussten wir die Dreharbeiten stoppen», sagt Produzent Peter Reichenbach (65) von C-Films. Die Wiederaufnahme ist nun ab Mitte Juli geplant. «Sämtliche Aussenaufnahmen sind im Kasten. Was nun kommt, sind reine Innenaufnahmen ohne Witterungseinflüsse. Die Serie wird also sichtbar im Winter spielen. Zum Glück haben wir auch diesmal mit den Aussenszenen begonnen.»
Zusammen mit anderen Schweizer Produzenten hat Reichenbach ein Schutzkonzept für künftige Dreharbeiten ausarbeiten lassen, welches aktuell in der Vernehmlassung ist. «Das grösste Problem sind die Schauspieler, respektive ihre Nähe», sagt er. «Wir können sie nicht immer nur auf Distanz agieren lassen.» Corona wird zum neuen Co-Regisseur. In Deutschland, wo Serien-Dreharbeiten jetzt vorsichtig wieder anlaufen, werden Drehbücher umgeschrieben und Szenen abgeändert. «Schüsse statt Küsse», heisst das Gebot der Stunde.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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