Es hätte so schön sein können: Gjon's Tears (23) wurde für die Schweiz vom SRF mit dem Lied «Répondez-moi» für den Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam (Niederlande) ausgewählt. Das Echo war durchgehend positiv, die Wettquoten vielversprechend. Dann machte die Corona-Pandemie mit der ESC-Absage dem schönen Traum einen Strich durch die Rechnung. Statt in Holland sitzt Gjon Muharremaj, wie Gjon's Tears bürgerlich heisst, nun in dieser Woche zu Hause.
«Klar stimmt mich diese Woche ein wenig traurig», gibt der Sänger aus Broc FR zu. «Die Vorstellung, jetzt mit meinem Team in Rotterdam zu weilen und inmitten des ESC-Geschehens zu sein, tut weh.» Die Zeit nutze er nun, um Medienanfragen zu beantworten und an neuen Songs zu schreiben, darunter vielleicht auch seinen Beitrag fürs nächste Jahr – Gjon ist bereits als Schweizer ESC-Vertreter für die Ausgabe von 2021 gesetzt. «Ich habe schon sehr genaue Vorstellungen, was ich vorschlagen könnte», sagt er. «Nun freue ich mich, dass ich mich voll und ganz auf das Komponieren fokussieren kann.»
Nächstes Jahr darf er dafür ran
Die Erwartungshaltung ist hoch: Mit «Répondez-moi» lag der Lockenkopf ganz weit oben in den Fan-Rankings, in den Wettquoten schaffte er es bis unter die besten drei. Im offiziellen Voting des schwedischen Fernsehens landete er auf dem guten dritten Platz. «Ich hätte nie mit einem derart schönen Feedback gerechnet, es berührt mich sehr», sagt er. Gleichzeitig erhöhe es auch den Druck, der auf ihm fürs nächste Jahr lastet. «Ich hoffe, dass mein Beitrag für den ESC 2021 ebenfalls solche Emotionen wecken wird.»
Den Abend des eigentlichen ESC-Finals wird Gjon zwar nicht auf der Bühne, dafür mit seiner Familie verbringen. «Ich werde gemeinsam mit meinen Liebsten die offizielle ESC-Ersatzshow schauen.» In der Sendung «Eurovision: Europe Shine a Light» (21 Uhr, SRF 1) wird er gemeinsam mit den anderen 42 diesjährigen Kandidaten gewürdigt. «Da werde ich bestimmt leuchtende Augen haben», meint er. Und fügt nachdenklich an: «Eventuell aber auch ein weinendes.»