Gemobbt, gehasst und hintergangen
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Krasavice über ihre Kindheit:«Mein Vater hat früher meine Freundinnen missbraucht»

Sexfluencerin Katja Krasavice über ihr Leben vor dem Hype
Gemobbt, gehasst und hintergangen

Katja Krasavice ist für ihre provokative Art bekannt. BLICK spricht mit ihr über die wichtigsten Punkte in ihrem bewegten Leben – ausser ihrem Lieblingsthema: Sex!
Publiziert: 11.06.2020 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2020 um 08:01 Uhr
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Katja Krasavice gehört zu den bekanntesten Influencern Deutschlands.
Foto: Instagram
Interview: Remo Bernet

Sex, Sex und nochmals Sex – lange schien es so, als ob die Influencerin Katja Krasavice (23) nur ein Thema kennt. Mit ihren Youtube-Videos zu ihren Vorlieben im Bett wurde der Onlinestar bekannt. In ihren pikanten Liedern besang sie ihre Lieblingsstellung und erreichte damit Millionen von Teenagern. Selbst im TV vergnügte sie sich vor laufender Kamera mit einem Duschkopf. Nun zeigt sich Katja Krasavice in ihrer Biografie von einer anderen Seite – was aber erst auf den zweiten Blick klar wird.

BLICK: Sie sind erfolgreiche Musikerin, Millionen Leute verfolgen Sie auf den sozialen Netzwerken. Ihre nun erschienene Biografie heisst «Die Bitch Bibel». Warum reduzieren Sie sich – zumindest im Titel – selbst auf die Sexualität?
Katja Krasavice: Ich finde null, dass ich mich aufs Sexuelle reduziere. Das ist mein Wort. Ich nenne mich seit Jahren selbst Bitch. Sie wollen sicher auch wissen, wie ich das Wort definiere: Für mich ist eine Bitch eine Frau, die macht und sich nimmt, worauf sie Bock hat. Ich bin zudem nicht eine einfache Bitch. Ich bin die Queen, die Boss Bitch.

Würden Sie sich selbst als Feministin bezeichnen?
Ich finde, jede Frau sollte machen können, was sie will. Viele Feministinnen finden jedoch, ich verkaufe mich als Sexobjekt. Ich finde das, was ich mache, gut und es gefällt mir. Es gibt nichts Feministischeres, als wie ich zu machen, was man will. Aber wenn ich mich als etwas bezeichnen müsste, dann als Mensch!

Sie kommen aus der digitalen Welt. Warum schreiben Sie jetzt sowas analoges wie ein Buch?
Ich wollte das schon eine Weile machen, konnte mich aber lange nicht dazu überwinden, diese Geschichten preiszugeben. Ich zeige mich zwar freizügig, aber über mein Inneres habe ich nie gesprochen. Ich habe aber gemerkt, ich helfe damit anderen und mir selbst.

Das Buch zu schreiben war also auch eine Art Therapie?
Ja, absolut. Als ich gemerkt habe, dass das Buch so gut ankommt, ist alles Negative der letzten Jahre von mir abgefallen. Es hat mir selbst wirklich sehr viel gebracht.

Im Buch zeigen Sie sich von einer extrem verletzlichen Seite. Sie sprechen von Ihren beiden Brüdern, die gestorben sind und dass Ihr Vater Freundinnen von Ihnen sexuell belästigt hat. Warum gehen sie damit nun an die Öffentlichkeit?
Weil es zu mir gehört und es sich richtig anfühlt, nun darüber zu sprechen. Ich konnte mich nicht mal meinen Freunden öffnen. Nun hoffe ich, anderen Mädchen und Jungs helfen zu können, die Ähnliches erleben müssen.

In Ihrer Biografie sprechen Sie auch davon, schon immer offenherzig gewesen zu sein. Ihr Profil auf dem Schüler-VZ-Netzwerk benannten Sie mit 13 Jahren «pOrNoMaUs» und es beinhaltete viele Erotikbilder. Bereuen Sie, schon so früh so offenherzig gewesen zu sein?
Nein, gar nicht! Es ist nur schade, dass ich wegen sowas ausgegrenzt wurde. Ich wurde körperlich und psychisch von den anderen deswegen fertiggemacht. Aber das hat mich zur Person gemacht, die ich heute bin. Ich hoffe, dass andere Frauen, die an sich und ihrer Art zweifeln, nun sehen, dass sie überhaupt nichts falsch machen. Es ist einfach nur traurig, dass man wegen seines Aussehens, wegen der Optik ausgegrenzt wird!

Welchen Rat würden Sie ihrem Teenager-Ich geben?
Halte durch! Du bist richtig, so wie du bist!

Sie berichten auch davon, dass Ihre Lehrerin einst meinte, so wie Sie rumlaufen, würden Sie nichts erreichen und niemand würde sie mögen, wenn sie sich «so billig präsentieren». Was würden Sie ihrer Lehrerin heute gerne sagen?
So etwas sagt man nicht – schon gar nicht einem Kind. Es ist einfach traurig. Denn Lehrer sind doch dafür da, Kinder zu stärken. Aber hey, heute fahre ich mit meinem AMG an der Lehrerin vorbei.

Ihr Künstlername Krasavice kommt aus dem Tschechischen und heisst so viel wie «schöne Frau». Finden Sie sich selber schön?
Ich finde mich unnormal schön! Ich bin glücklich mit den OPs, die ich gemacht habe, auch wenn ich dafür viel Kritik bekam.

Gibt es etwas, was Sie an Ihrem Erscheinungsbild noch stört?
Nein, ich habe so viel an mir operiert, dass es schwer ist, noch etwas zu finden.

Auch Sie sind von der Corona-Krise betroffen. Ihre laufende Tour mussten sie abbrechen.
Das war sehr hart. Das Ding ist ja, dass wir auf den Kosten sitzenbleiben und nichts erstattet kriegen. Auch ohne Coronavirus hätten wir wegen der Pyros, der Lichtshow, den Mitarbeitern und allem kaum etwas verdient. Ich wollte einfach eine geile Tour machen, aber das Coronavirus hat uns gefickt.

Sie sprechen es an: Für Ihre Show war Ihnen nichts zu schade. Warum? Ihre Fans hätten Sie wahrscheinlich auch im kleineren Rahmen gefeiert.
Ja klar, aber ich will meinen Fans zeigen, dass ich ihre Unterstützung nicht als selbstverständlich ansehe. Ich selbst habe früher keine Liebe von Aussenstehenden erhalten und will mich dafür bei ihnen bedanken. Ich will, dass sie sagen, dass es die beste Show war, an der sie je waren.

Tabus kennt sie keine

Dank ihrer provokativen, offenherzigen Art mauserte sich Katja Krasavice (23) zu einer der erfolgreichsten Influencerinnen Deutschlands. Ihr Konzept: Sex sells! Die gebürtige Tschechin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die schönste Nebensache der Welt geht. Längst ist sie jedoch über Youtube-Videos hinausgewachsen. Mit einschlägigen Songs wie «Doggy», «Sex Tape» oder «Dicke Lippen» erobert sie bereits regelmässig die Charts. Bekanntheit erlangte sie aber auch durch die Teilnahme bei «Promi Big Brother» im Jahr 2018, wo sie unter Tränen über ihre Abtreibung sprach. In ihrem ersten Buch «Die Bitch Bibel» knüpft sie nun an diese ernsthafte Seite an.

Katja Krasavice hat 2,4 Millionen Follower auf Instagram.
Instagram

Dank ihrer provokativen, offenherzigen Art mauserte sich Katja Krasavice (23) zu einer der erfolgreichsten Influencerinnen Deutschlands. Ihr Konzept: Sex sells! Die gebürtige Tschechin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die schönste Nebensache der Welt geht. Längst ist sie jedoch über Youtube-Videos hinausgewachsen. Mit einschlägigen Songs wie «Doggy», «Sex Tape» oder «Dicke Lippen» erobert sie bereits regelmässig die Charts. Bekanntheit erlangte sie aber auch durch die Teilnahme bei «Promi Big Brother» im Jahr 2018, wo sie unter Tränen über ihre Abtreibung sprach. In ihrem ersten Buch «Die Bitch Bibel» knüpft sie nun an diese ernsthafte Seite an.

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