Seit Montagabend bleiben auch beim Walliser Bergführer Art Furrer (86) die Fenster geschlossen, seine Augen füllen sich immer wieder mit Tränen. «Was sich vor unserer Haustüre abspielt, zerreisst mir das Herz», sagt er zu Blick.
Von seiner Wohnung auf der Riederalp VS sieht er auf den Waldbrand am Riederhorn oberhalb der Gemeinde Bitsch. «Von mir aus ist es knapp ein Kilometer Luftlinie. Heute immer wieder Löschhelis der Armee und von Air Zermatt.» Gegen Letztere wettert Furrer. «Meiner Meinung nach haben sie die Situation falsch eingeschätzt.»
Verwaltungsratspräsident Philipp Perren (64) findet, seine Fluggesellschaft hätte die Situation alleine im Griff gehabt und damit den Einsatz der Armee kritisiert, wie der «Walliser Bote» zuerst berichtete. Wenn die Hotelier-Legende das hört, lupft es ihr fast den Hut. «Das Verhalten von Air Zermatt ist arrogant. Und zeigt den für die Fluggesellschaft und den Zermatter Charakter typischen Stolz, alles alleine zu schaffen.»
Hämische Kommentare im Heli
Furrer ist mit Air Zermatt seit Jahrzehnten immer wieder im Clinch. «Als sie mich aus gesundheitlichen Gründen mit 80 Jahren vom Matterhorn holen musste, habe ich im Heli hämische Kommentare gehört.»
Für Art Furrer ist es der zweite grosse Brand, den er in seiner Gegend erlebt. «Beim ersten war ich sechs Jahre alt. Auch da kam es dank des Einsatzes der Armee nicht zu einer Katastrophe», sagt er und ergänzt: «Natürlich machen alle Rettungskräfte und Air Zermatt einen guten Job, doch in dem Fall ist deren Verhalten überheblich. Zum Glück ist nicht mehr passiert.»