Es ist kein Auftrag, und es gibt kein Geld. Hinter ihrer siebenstündigen Bodypainting-Aktion steht für Model Manuela Frey (25) etwas viel Wichtigeres. «Ich möchte damit auf die Swiss Diversity Awards aufmerksam machen, der sich für die Themen Inklusion, Gleichheit und Diversität in der Schweiz einsetzt. Man kann nicht genug darüber sprechen», sagt sie zu Blick.
Die Awards werden diesen Samstag im Kursaal Bern zum vierten Mal an Persönlichkeiten und für Projekte von einer Jury verliehen. Zu den Nominierten gehören die Journalistin Patrizia Laeri (45, Kategorie «Geschlecht») und Komiker Charles Nguela (32, Kategorie «Nationalität und ethnische Herkunft»). Aber auch die Queer-Ausstellung im Naturhistorischen Museum Bern ist nominiert.
Ein Unternehmer hat für das Bild bereits 5000 Franken geboten
Das Bild von Manuela Frey und ihren zwei Modelfreundinnen und zwei Modelfreunden wird an dem Abend versteigert, wobei schon im Vorfeld ein Unternehmer 5000 Franken dafür geboten hat. Der Erlös kommt vollumfänglich den Swiss Diversity Awards und dessen Projekten zugute.
«Ich möchte einen Teil dazu beitragen, dass die Welt eine bessere wird. Nur Offenheit, Toleranz und positive Energie bringen uns weiter. Was derzeit auf der Welt abgeht, ist echt übel», so Frey über ihr Engagement. Ihre Botschaft ist klar: «Seid lieb zueinander, tut Gutes und achtet auf euer Gegenüber. Toleriert und respektiert die Meinungen des anderen und versucht, die Welt mit ein wenig mehr Positivität schöner zu machen. Oftmals sind es die kleinen Dinge, die Grosses bewirken können. Dessen sind sich viele Menschen nicht im Klaren.»
Der Fotograf musste danach sein Studio neu streichen
Sich fast ganz nackt auszuziehen und von der Zürcher Künstlerin Ona Sadkowsky (30) bemalen zu lassen, hat die Aargauerin in bester Erinnerung. «Das Painting verlief reibungslos und vor allem respektvoll. Ona und meine Modeltruppe sind wahre Profis. Sie sorgten dafür, dass das Shooting kein einziges Mal irgendwie unangenehm war. Wir haben viel gelacht, und ich werde noch ewig und gerne an dieses Erlebnis zurückdenken.»
Das Endresultat, das erst am Samstag enthüllt wird, habe sich durch den kreativen Prozess ergeben, sagt Manuela Frey. «Wir haben ziemlich viel Freestyle gemacht, Fotograf Rafa Dos Santos dirigierte von der Leiter herab, wie wir uns zu richten haben.» Lachend fügt sie an: «Sein Studio musste er danach neu streichen.»