Stella Palino über Freddy Nock
«Er fragte, ob ich ihn vergessen habe»

Die Badener Hochseilkünstlerin Stella Palino erinnert sich an ihr letztes Gespräch mit dem verstorbenen Kollegen Freddy Nock. Sie erzählt von ihrer Freundschaft, den gemeinsamen Trainingsstunden und Auftritten.
Publiziert: 13.02.2024 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2024 um 18:58 Uhr
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Die Badener Hochseilkünstlerin Stella Palino (66) redet über ihre Freundschaft zu Freddy Nock (†59).
Foto: Sobli
Livia Fietz

Mit Schock und Trauer verbreitete sich die Nachricht vom Tod Freddy Nocks (†59) Mitte letzte Woche. Auch die Badener Hochseilkünstlerin Stella Palino (66) hat der plötzliche Tod ihres Kollegen schwer getroffen, berichtet sie der «Aargauer Zeitung».

Palino erinnert sich gerne an Nock und sein grosses Herz. «Er war unheimlich talentiert und gleichzeitig eine spannende Persönlichkeit.» Auf dem Hochseil sei er eine Katze gewesen, drahtig und kräftig. Nicht unbedingt der eleganteste, aber einzigartig in seiner künstlerischen Art. Während Stella Palino «eine gewisse Ehrfurcht vor der Tiefe» verspürte, sei Nocks Wahnsinnsqualität gewesen, «dass er Höhenangst ganz einfach nicht kannte». 

Mehrmals sind die beiden Artisten zusammen aufgetreten. Darunter auch an Freddy Nocks eigener Hochzeit oder 2012 im Bruno-Weber-Park in Dietikon. Das geplante Hochseillaufen von der Ruine Stein in Baden zum Schartenfels in Wettingen für das Badener Stadtfest 2012 sei aber nicht zustande gekommen, erinnert sich Palino wehmütig.

Das letzte Telefonat

Ihr letztes Telefongespräch mit Freddy Nock sei vor drei Monaten gewesen. Ein Gespräch, dessen Nichtweiterführung sie bereut. Palino gibt zu, die Zeichen nicht erkannt zu haben, als Nock sie angerufen hat. «Er tönte verloren, sagte, er wolle nichts mehr wissen von Artistik.» Weiter fragte Nock, «ob ich ihn etwa vergessen habe», da er nicht darum gebeten wurde, ihr beim Bäderfest 2022 in Baden zu helfen. Sie habe damals gedacht, dass er mit der Neusortierung seines Lebens genug zu tun habe, meint die Künstlerin.

Eine jahrzehntelange Freundschaft

Kennengelernt haben sich die Künstler, als Nock 15 oder 16 Jahre alt war. Seitdem blieben die beiden gut befreundet. Trotz Palinos Fokus aufs Theater, während Nock seiner beispiellosen Karriere als Artist nachging. In dieser Zeit hätten sie auch ihre Lebensgeschichten kennengelernt, meint Palino. So habe sie Teile seine Sorgen gekannt, während er ihren Weg von Marc Brunner zu Stella Palino mitbekam. Stundenlang haben sie gemeinsam in Uerkheim AG, Nocks Wohnort, trainiert, erzählt Palino weiter und erinnert sich an die intensiven und anstrengenden Tage.

Stella Palino wurde 1957 in Wettingen als Marc Brunner geboren und war früher unter anderem in Programmen von Zirkussen wie Theater Rigolo und Conelli zu sehen. Später hat sie sich auf das Theater fokussiert und 2010 die «UnvermeidBAR» in Baden eröffnet.

Hommage für Freddy Nock

Nocks Tod sehe Palino als Zeichen, nicht mehr auf das Hochseil zurückzukehren. Sie überlegt sich aber, einen Hommage-Abend für Nock mithilfe von anderen Künstlern und Künstlerinnen zu organisieren.

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