Meta Hiltebrand erhält wegen Corona-Engagement Hass-Brief
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Einschränkungen an Weihnachten:Meta Hiltebrand schiesst gegen Alain Berset

Starköchin Meta Hiltebrand wütend wegen Corona-Einschränkungen an Weihnachten
«Herr Berset, jetzt gehen Sie zu weit»

Runde Zwei im einseitigen Streit von Meta Hiltebrand und Alain Berset. Nachdem sich die Köchin schon im Oktober mit einem Streit-Video an den Bundesrat wendete, legt sie nun nach.
Publiziert: 02.12.2020 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2021 um 15:41 Uhr
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Meta Hiltebrand kritisiert in einem Video die geplanten Corona-Massnahmen von Alain Berset.
Foto: Facebook
Manuel Kellerhals

Alain Berset (48) will die zweite Coronawelle aufhalten. Dazu plant der Bundesrat weitere Einschränkungen. In einem Verordnungsentwurf, der BLICK vorliegt und den Berset am Montag an die Kantone geschickt hat, ist nun auch von drastischen Schritten die Rede. So soll der SP-Politiker planen, eine Zwei-Haushalte-Regel einzuführen. Das bedeutet, dass sich zwar weiterhin 10 Personen treffen dürfen, aber nur, wenn sie aus höchstens zwei Haushalten stammen. Das gelte auch bei Restaurantbesuchen.

Mit den weiteren Einschränkungen will Berset das Weihnachtsfest sicherer machen. Die Regeln sollen nur bis am 23. Dezember gelten, auf die eigentliche Feier sollen sie also keinen Einfluss haben.

«Irgendwo gibt es eine Grenze»

Meta Hiltebrand (37) hat aber dennoch Angst, dass die Zwei-Haushalte-Regeln auch dann noch gültig sein soll. In einem Facebook-Video erbost sich die Zürcher Star-Köchin über Bersets Vorschlag. Wie schon im Oktober wendet sich die Inhaberin des Restaurants «Le Chef» dabei direkt an den Bundesrat.

«Herr Berset, jetzt gehen Sie zu weit», sagt Hiltebrand in dem Video. «Ich bin sehr glücklich, dass ich zwei Geschwister habe und ich werde mir von Ihnen bestimmt nicht verbieten lassen, Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen.» Die Zürcherin betont, dass sie das Virus ernst nehme und in ihrem Umfeld auch sehen kann, dass Leute krank werden. Aber: «Irgendwo gibt es eine Grenze.» Auch der Tipp des BAG, dass man zum Beispiel auch im Wald feiern könnte, macht die TV-Köchin wütend. «Ich hoffe, Sie gehen mit gutem Vorbild voraus und posten dann ein Foto aus dem Wald», richtet sie sich an Berset.

Nur noch 50 Prozent der Einnahmen

Wie schon im Oktober sagt Hiltebrand, dass sie einen Lockdown den momentanen Einschränkungen vorziehen würde. «Lieber Herr Berset, wir haben im Restaurant immer noch gleich viel Arbeit. Ich kann meine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken. Aber wir haben nur 50 Prozent der Einnahmen wegen den Corona-Einschränkungen.» Derzeit fahre die Schweiz die ganze Wirtschaft langsam «gegen die Wand».

Weil dazu auch noch das Weihnachtsfest in Gefahr sei, platze ihr nun der Kragen. «Ich verstehe es langsam nicht mehr. Und ich weiss auch nicht mehr weiter. Ich weiss nicht mehr, was ich meinen Mitarbeitern und meiner Familie sagen soll. Ausser: Weihnachten lasse ich mir nicht nehmen.»

«Gemeinsam sind wir stark.»

Deshalb fordere sie nun auch von ihrer Fan-Gemeinde, dass sie «laut werden»: «Es muss jetzt etwas passieren. Alle die da draussen stehen und jammern, aber den Mund nicht aufmachen, fordere ich jetzt auf: Macht ein Video, teilt eure Meinung, geht öffentlich. Weil gemeinsam sind wir stark.»

Hiltebrand sucht den «roten Faden»

Doch wieso ist Hiltebrand schon jetzt so wütend, obwohl die Regel noch gar nicht beschlossen und von solchen Einschränkungen am Weihnachtsfest bisher nicht die Rede ist? Auf Anfrage von BLICK sagt die TV-Köchin: «Ich vermisse bei den Massnahmen einfach einen roten Faden. In der Bar darf man nicht zusammensitzen, aber die Busse sind zu Stosszeiten gerammelt voll. Oder ich kann keinen Geburtstag feiern, aber ins Fitness-Center gehen. Die Zahlen tröpfeln derzeit extrem langsam nach unten, deshalb glaube ich nicht, dass die neuen Massnahmen nur bis zum 23.12. bestehen würden.»

Den Aufruf zum Schluss des Videos soll man aber keinesfalls so verstehen, dass sie ihre Follower dazu auffordert, Berset zu beleidigen. «Ich will einfach nur, dass die Leute sich mitteilen. Ich bekomme so viele Mails von Menschen, die den Corona-Kurs des Bundes nicht nachvollziehen können, sich aber nicht getrauen, etwas zu sagen.»

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