Auch im TV tritt die wirblige Zürcherin regelmässig auf.
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Starköchin Meta Hiltebrand bangt um ihr Restaurant, fordert Hilfe für Gastrobetriebe
«Auch ich bin vom Konkurs bedroht»

Fernsehköchin Meta Hiltebrand bangt nicht nur um alle Kleinbetriebe in der Schweizer Gastroszene, sondern auch um ihr Restaurant. Schreite der Bundesrat nicht ein, drohe der Hälfte aller Gaststätten der Konkurs, ist sie sich sicher.
Publiziert: 03.11.2020 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 16:54 Uhr
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Fordert Hilfe für die Schweizer Gastroszene: Spitzenköchin Meta Hiltebrand. «Wir brauchen sofort einen Lockdown mit Ausgangssperre», sagt sie zu BLICK.
Foto: Thomas Meier
Patricia Broder

Meta Hiltebrand (37) ist sauer: Die Spitzenköchin und Inhaberin des Zürcher Restaurants Le Chef kann den Entscheid von Bundesrat Alain Berset (48), die Restaurants im Land offenzulassen, nicht verstehen: «Wir brauchen sofort einen Lockdown mit Ausgangssperre», sagt Hiltebrand zu BLICK.

Bereits vor einer Woche appellierte die populäre Fernsehköchin in einem Youtube-Video direkt an den Gesundheitsminister – bisher ohne Erfolg. «Ich habe leider weder von Berset noch vom BAG eine Reaktion erhalten», sagt sie. Dafür sei sie mit Rückmeldungen aus der Gastroszene regelrecht überschwemmt worden. «Wildfremde Menschen haben mich in meinem Restaurant angerufen, mir mitgeteilt, dass auch sie existenziell bedroht seien, und sich für meinen Einsatz bedankt», so Hiltebrand.

Mitarbeiter auf Kurzarbeit, Reserven aufbrauchen

Der Bundesrat habe mit seinen neuen Coronaregeln eine unzumutbare Lage für alle Gastronomen geschaffen. «Berset sagt dem Volk einerseits ‹bleibt daheim›, und gleichzeitig verlangt er von uns Restaurants, dass wir offenbleiben. Das ist doch ein Widerspruch in sich», ärgert sich die Zürcherin. «Und es wird die meisten von uns in den Ruin treiben.» Viele Gäste würden seit den neuen Auflagen ihre Tische stornieren, zahlreiche Plätze in ihrem Restaurant blieben leer.

«Auch ich muss jetzt Mitarbeiter auf Kurzarbeit nehmen und meine Reserven aufbrauchen», erklärt Hiltebrand. «Sind die weg, bin ich ebenfalls vom Konkurs bedroht.» Ein Freund von ihr habe bereits den Mietvertrag seines Betriebes auf den Frühling kündigen müssen. Weil er jetzt schon rote Zahlen schreibe.

«Über die Hälfte der Restaurants werden in Konkurs gehen»

«Wenn die Massnahmen so bleiben, wie sie jetzt sind, dann werden wir ganz langsam sterben», mahnt Hiltbrand. Vor allem die kleinen Betriebe seien durch die aktuellen Auflagen massiv bedroht. «Die Massengastronomie wird überleben, aber die kleinen wie ich, die werden zumachen müssen, sind ihre Reserven einmal aufgebraucht.»

Deshalb appelliert Meta Hiltebrand noch einmal direkt an Alain Berset: «Bitte haben Sie mehr Mut und machen Sie die Schweiz dicht. Sonst werden über die Hälfte der Restaurants in unserem Land nächsten Sommer in Konkurs gehen. Bitte, Alain Berset, lassen sie uns nicht sterben!»

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