People-Legende André Häfliger lüftet in neuem Buch Geheimnis
«Ich tanzte mit Sophia Loren in der Disco»

Seit Jahrzehnten spürt der Schweizer Gesellschaftsreporter André Häfliger den prominenten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf den Zahn. Seine spannendsten Begegnungen und witzigsten Episoden gibts nun im Buch «Willkommen bei den Stars».
Publiziert: 10.09.2021 um 01:43 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2021 um 08:26 Uhr
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Mit Oscar-Gewinnerin Sophia Loren tanzte André Häfliger in der Disco. Der heute 65-Jährige war damals 17 Jahre jung.
Foto: Getty Images
Flavia Schlittler

Sie öffnen ihr Herz und bekochen den Ringier-Chefreporter mit Risotto. Bei André Häfliger (65) schwärmte der 42. US-Präsident Bill Clinton (75) vom Kartoffelsalat im Heidiland, Schlagerstar Udo Jürgens (1934–2014) verriet ihm ein Geheimnis. Alt Bundesrat Adolf Ogi (79) machte ihm ein Geschenk, und Lady Diana (1961–1997) vertraute ihm Privates an. Seit 15 Jahren schreibt er für die «Schweizer Illustrierte», 25 Jahre lang war er für den Blick auf den Spuren der Prominenten. Für Blick plaudert die People-Legende aus dem Nähkästchen und erzählt Anekdoten, die er mit den Grössen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik erlebt hat.

Oscar-Gewinnerin Sophia Loren rockt in der Disco
Ursprünglich wollte ich Lokführer werden, mein Vater wollte, dass ich Versicherungsexperte werde wie er. Ich war 17, schrieb nebenbei für das «Luzerner Tagblatt». Sie schickten mich zu einem Treffen mit Sophia Loren, dieser schönen, temperamentvollen Frau. Es war schon abends, und sie sagte dann: «Ich will tanzen, lass uns in die Disco gehen.» Das taten wir und hatten es sehr lustig miteinander. Nachdem der Artikel erschienen war, sagte mein Vater René, der auch ein grosser Fan der Schauspielerin war: «Junge, das ist dein Beruf.» Dann wars klar.

Der russische Präsident gibt seine Handynummer
Karl Schranz, der dreifache Ski-Weltmeister, war als Experte immer dabei, wenn es um die Winterolympiade ging. Als er 2014 Sotschi inspizierte, war auch Wladimir Putin dabei. Schranz sagte ihm, der wichtigste Gesellschaftsreporter der Schweiz wolle auch dabei sein, was Putin sofort bewilligte. So lernte ich ihn kennen, und er gab mir seine Handynummer. Wenn ich ihm zum Geburtstag gratuliere, schreibt er sofort eine Dankesnachricht zurück. Die Telefonnummern sind das grösste Kapital eines Journalisten, ich habe gegen 2500.

Hütedienst für die Tochter von Tennis-Legende Martina Hingis
Martina reitet 600 Meter von meinem Wohnhaus am linken Zürichseeufer entfernt. Wenn ihre Mutter dann die zweijährige Lia nicht hüten kann, ruft sie mich an, ich gehe zum Reitstall und kümmere mich um die Kleine. Einmal im Jahr machen Martina und ich ein Selfie mit mir in der roten Daunenjacke und schicken es ihrer Tennisfreundin Anna Kournikova, die mir vor Jahren in St. Moritz diese Jacke schenkte, da sie beim Packen nicht in ihre Tasche passte.

Lady Diana verrät die Kleidergrösse von Charles
Ich habe Prinz Charles und Lady Diana mehrmals in Klosters getroffen. Ich sagte ihr, es könne nicht sein, dass er ständig denselben blauen Skianzug trage. Sie lachte und meinte, endlich merke es mal jemand. Als ich erwähnte, dass ich ein Journalist sei und ich ihm einen Skianzug schenken wolle, gab sie mir seine Kleidergrösse. Wir haben ihm dann einen schönen roten gebracht. Er hat sich bedankt, aber den nie angezogen. Die Prinzessin hatte diese unglaubliche Aura, war bezaubernd und höflich und ein Partygirl. Sie sagte mir: «Komm, lass uns tanzen gehen», was natürlich nicht möglich war.

US-Präsident Bill Clinton schwärmt vom Heidiland
Ich war wegen Olympia 1996 in Atlanta mit einem weiteren Journalisten und einem Diplomaten ins Weisse Haus eingeladen. Einer der Bodyguards kam auf mich zu und sagte, der Präsident wolle mit mir sprechen. Clinton fragte mich, ob ich den langen Weg von Schweden zu ihm gemacht hätte. «Nein, ich komme aus der Schweiz», sagte ich ihm. Da lachte er und begann zu schwärmen. Er würde das Heidiland mit dem grossen Buffet und dem Kartoffelsalat lieben.

Risotto von Schlager-Legende Paola Felix
Ich kenne sie seit mehr als 30 Jahren. Oft habe ich sie und ihren Mann Kurt Felix im Tessin besucht. Sie war eine wunderbare Gastgeberin, hat für uns bestes Risotto gekocht. Ich bewundere ihre Lebensfreude, ihren Charme und dass sie in jeder Situation immer Stil und Haltung bewahrt.

Alt Bundesrat Adolf Ogi schenkt einen Bergkristall
Bei seiner Abschiedstour durch die Schweiz durfte ich ihn zwei Tage lang begleiten. Am Schluss schenkte mir Dölf einen Bergkristall und sagte, es gebe drei Regeln: Erstens, ihn immer in der linken Hosentasche tragen. Zweitens, einmal pro Woche waschen. Drittens, wenn er verloren gehe, sofort anrufen. Eines Tages war ich auf einem Segelschiff, und er fiel mir aus der Tasche. Ich sprang mit den Kleidern in den Vierwaldstättersee, doch es war aussichtslos. Also rief ich Adolf Ogi an, einen Tag später kam per Kurier ein neuer Kristall, ohne den ich das Haus nicht verlasse. An Ogi bewundere ich seine offene, direkte und volksnahe Art. Wir wurden gute Freunde.

Im Lift mit Uno-Generalsekretär Kofi Annan
1999 traf ich ihn im Rahmen des WEF in Davos im Lift. Plötzlich fiel mir der Bergkristall von Adolf Ogi auf den Boden. Er sagte nur: «Oh nein, ist das meiner?» Ich sagte nein, dieser gehöre mir. Wir haben zusammen gelacht. Er griff in seine linke Hosentasche und nahm auch einen Kristall heraus. Immer wenn ich diesen charismatischen Mann getroffen habe, haben wir uns gegenseitig gezeigt, dass wir ihn bei uns tragen.

Geburtstage bei Schauspiel-Legende Liselotte Pulver
Ich besuche sie gerne an ihren Geburtstagen in ihrer Altersresidenz in Bern. An ihrem 80. Geburtstag habe ich ihr einen Kuchen mit 80 Kerzen gebracht. Sie brauchte nur einen Atemzug, um diese alle auszublasen. Ihr einmaliges Lachen hat sie sich bis heute bewahrt.

Eisenbahnfan und Ex-Formel-1-Teamchef Peter Sauber
Mit ihm teile ich die Leidenschaft für die Modelleisenbahn. Zusammen besuchten wir die grösste Anlage in der Westschweiz. Wir haben Lokführermützen angezogen und gelacht wie kleine Buben.

Schlagerstar Udo Jürgens verrät Geheimnis
Ich war ein grosser Fan von ihm und besuchte seine Konzerte, wann immer es ging. Danach gehörte es zum Ritual, dass ich in seine Garderobe ging und ihm Lindt-Schokolade brachte, die er liebte. Ich fragte ihn nach dem Geheimnis seines jugendlichen Aussehens. Er meinte, es liege daran, dass er dreimal täglich eiskalt dusche.

André Häfligers Buch «Willkommen bei den Stars», Geschichten und Anekdoten des Ringier-Chefreporters vom Weber Verlag, ist im Handel erhältlich.

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