Massimo Buonnano (37) hat sie alle begleitet: Luca Hänni (28), Stefanie Heinzmann (34), Francine Jordi (45), Beatrice Egli (34), Stress (44), um nur ein paar wenige der «Sing meinen Song»-Künstlerinnen und Künstler zu nennen, die in den vergangenen vier Staffeln der 3+-Sendung im Zentrum standen. Doch ohne die aussergewöhnliche Band wäre die Show nur halb so gut. Der St. Galler Massimo Buonanno ist musikalischer Leiter des Schweizer Tauschkonzerts und arbeitet nahezu ein Jahr lang mit daran, dass die Stars brillieren können.
Massimo Buonnano, können Sie mir ihren Job als musikalischer Leiter von «Sing meinen Song» erklären?
Massimo Buonnano: Wie viel Zeit haben Sie? (lacht) Ich bin von der allerersten Idee, wer auf dem Sofa sitzen könnte, dabei. Seven und ich besprechen das gemeinsam mit der Produktion. Haben wir die Besetzung, schmeissen wir die Tauschsongs in die Runde. Manch einer lässt sich da schon von mir beraten. Wir schauen, welcher Song passt oder wie ein Künstler, eine Künstlerin das Wunschlied umsetzen kann.
Zum Beispiel?
In der aktuellen Staffel waren die Stücke von Peter Reber für EAZ eine Herausforderung. Wir hatten plötzlich die Idee, er könnte doch als «cooler Rapper» den Song «Swiss Lady» neu interpretieren. Wir haben ihn umgeschrieben, haben mit ihm geschaut, wie das mit dem Singen klappt – da war er anfangs noch unsicher, und dann wurde das super! Oder auch ‹Io Senza Te› von Baschi. Wir hatten da was Konkretes im Kopf und haben es Baschi vorgeschlagen. Als er es probiert hat, passte das so gut. Sein Dialekt im Italienischen, die Stimme, die Art, wie er es gesungen hat.
Wie geht es nach der Tausch-Phase weiter?
Ich warte danach meist ein bis zwei Wochen und gehe dann auf die Künstlerinnen und Künstler zu. Bis wir dann schlussendlich wirklich proben können, ist es ein Prozess wie beim Schreiben eines Albums. Wir machen ja pro Staffel 49 Tauschsongs mit neuen Melodien, zum Teil neuen Texten. Im Sommer gehen wir dann ins Studio. Dort proben wir circa zwei Wochen für «Sing meinen Song», wir haben für jeden Star nur rund zwei Tage zum gemeinsamen Proben. Diese Aufnahmen werden richtig sauber produziert und damit üben die Musikerinnen und Musiker. Auf Gran Canaria selber haben wir nur einmal am Tag Soundcheck und dann gehts los. Dann ist das Adrenalin schon verdammt hoch.
Gabs schon mal eine grobe Panne?
Nein, das zum Glück noch nicht. Aber die Band ist auch so etwas wie die Champions League der Schweizer Musikerinnen und Musiker. Das sind alles absolute Vollprofis. Wir planen aktuell, dass man die Band auch mal live sehen kann auf Konzerten. Aber dazu kann ich noch nicht mehr verraten.
Welche «Sing meinen Song»-Stars haben Sie am meisten überrascht?
Zum einen sicher Joya Marleen. Es ist schon krass, wie viel sie in ihrem jungen Alter schon anbieten kann. Das sieht man selten. Sehr beeindruckend war aber auch Melanie Oesch. Sie war ja schwanger, während der Vorarbeit und der Aufzeichnung. Dennoch habe ich noch nie jemanden erlebt, der so diszipliniert ist. Die ganze Familie Oesch ist wahnsinnig musikalisch und beeindruckend.
War der Ländler Ihre grösste Herausforderung?
Das kann man schon so sagen. Ich bin das bei Oesch's die Dritten auch anders angegangen. Ich bin zur Familie ins Berner Oberland gefahren, anstatt sie ins Studio zu bitten. Die Atmosphäre bei den Oeschs ist einmalig. Zum einen sehr familiär, zum anderen sind sie so offen für Vorschläge und neue Ideen, sehr liebevoll, aber mindestens so diszipliniert.
Sie sind ja besonders mit «Sing meinen Song»-Moderator Seven eng verbunden. Sie sind sein Schlagzeuger. Bleiben sie der Show auch ohne ihn als Gastgeber erhalten?
Klar! Das ist ein sehr spannender Job und wir haben uns als Band etabliert. Haben so viel dazu beigetragen, dass die Show ist, wie sie ist. Aussergewöhnlich in der Schweizer TV-Landschaft. Das möchten wir nicht aufgeben.
Wenn Sie so erzählen, was sie alles machen, bleibt Ihnen da noch Zeit für ein Privatleben?
Na ja, meine Frau rockt unser Familienleben, das muss ich schon sagen. Ich arbeite ja auch neben «Sing meinen Song» als Musiker und Produzent. Wir haben zwei kleine Kinder und das verlangt einem auch viel ab. Aber ich kann mir meine Zeit oft frei einteilen, habe tagsüber Zeit für die Familie und setze mich am Abend nochmal hin, wenn alle schlafen. Nur der Sonntag, der ist heilig. Das ist unser Familientag.