«Halb Tunesierin, ein Viertel Österreicherin, ein Viertel Schweizerin, mit einer Prise Rebellin», so beschreibt sich die Comedian Leila Ladari (33), die bekannt dafür ist, dass sie Tabus humorvoll bricht. Mit offenem Themenumgang sei sie aufgewachsen, sagt sie Blick. «Meine Mutter ist Sexualtherapeutin und mein Vater muslimischer Herkunft, da braucht man Kommunikation und Humor.»
Grenzen sprengt Ladari gerne. «Das Intimste, das ich einmal sagte, war eine negative Meinung zu Analsex. Ich finde, sowas darf man ruhig mal sagen, auch wenn einige im Publikum schockiert waren.» Primär habe sie darauf viele positive Reaktionen von Frauen erhalten. «Ich spreche gerne Tabuthemen an, damit Menschen, die das gleiche Problem auch schon hatten, sich damit weniger alleine fühlen.»
Sie ist die einzige Frau unter drei männlichen Comedystars
Die Comedian tourt dieses Jahr mit den männlichen Comedystars Stefan Büsser (38), Claudio Zuccolini (52) und Charles Nguela (33) als einzige Frau mit dem Comedy Club von «Das Zelt». Wie erlebt sie das? «Ich fühle mich extrem wohl. Wir sind ein Team, ob Mann oder Frau. Klar, als Comedian bin ich die einzige Frau, aber in der Produktion sind die Frauen gut vertreten.»
Den Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Humor findet sie nicht gross. «Ich sehe keinen grossen Unterschied beim Humor auf der Bühne zwischen Mann und Frau, eher beim Alter und der Persönlichkeit. Auch Sex ist bei weiblichen Comedians kein Tabu mehr.»
Ihr Interesse an Comedy begann als Teenager. «Ich schaute auf Youtube die verschiedensten Personen und Nummern an, das faszinierte mich.» In London besuchte sie Workshops, hatte einen Auftritt an einem Charity-Event – bis sie in kürzester Zeit wöchentlich bis zu fünfmal auf der Bühne stand.
Ladari ist für Chancengleichheit im Auswahlverfahren
Noch ist nicht bekannt, wer im Herbst die Nachfolge der SRF-Late-Night-Show «Deville» übernimmt, zu den Favoriten gehören drei Männer. Auch dazu hat Leila Ladari eine klare Meinung. «Natürlich gibt es viele Frauen, die das auch können. Ich bin generell für Chancengleichheit im Auswahlverfahren. Im Endeffekt soll es die Person machen, die dafür am besten geeignet ist, egal welches Geschlecht, ich gönne es allen.»
Sie sagt über sich, dass sie über ganz vieles lachen kann, speziell auch in Alltagssituationen. «Wenn sich zum Beispiel jemand in einem Laden über etwas beschwert, da kann ich dann nicht weghören. Solche Gespräche finde ich oft extrem lustig.»
Leila Ladari tritt ab aktuell im Comedy-Club «Das Zelt» auf dem Zürcher Kasernenareal auf.