«Ich hatte viele Vorurteile»
Morena Diaz hat ihr Herz verschenkt

Bloggerin und Body-Positive-Influencerin Morena Diaz machte Anfang Jahr auf Instagram publik, dass sie vergewaltigt wurde. Zum Jahresende hin erzählt Diaz BLICK von ihrem neuen Liebesglück.
Publiziert: 23.12.2020 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2021 um 21:03 Uhr
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Morena Diaz hat einen neuen Partner an ihrer Seite. Enrique heisst ihr Freund, wie sie im Gespräch mit BLICK erzählt.
Foto: Brandertainment ZVG
Franziska Pahle

«Sein Herz verschenken – manchmal die mutigste, manchmal die schmerzvollste, ganz oft die schönste Erfahrung im Leben.» Mit diesen Worten macht Morena Diaz (27) ihre neue Liebe öffentlich. Auf Instagram postete sie ein Bild von sich und ihrem Partner. Er steht mit dem Rücken zur Kamera, sie schaut über seine Schulter. Rund 15 Stunden später hat das Bild schon mehr als 8000 Likes.

«Ich habe einen Mann kennengelernt und bin sehr glücklich», erzählt sie im Gespräch mit BLICK. Enrique heisst ihr Partner, der Ende des Jahres 32 Jahre alt wird und Kubaner ist. Viel mehr verrät die Aargauerin noch nicht über ihn. Aber: «Wir ziehen nächste Woche zusammen.»

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Kennengelernt haben sich die beiden vor rund eineinhalb Jahren bei einem Salsa-Abend, aber gefunkt hat es erst dieses Jahr. «Nach meiner Vergewaltigung vor zwei Jahren bin ich jedes Wochenende tanzen gegangen. Es war wie eine Therapie für mich. Ich wollte rausgehen und mich nicht mehr verstecken.» Anfang des Jahres gab Morena Diaz vielen Opfern von sexueller Gewalt ein Gesicht, indem sie mit ihrer eigenen Geschichte an die Öffentlichkeit ging. Immer noch wartet sie auf den Gerichtstermin bezüglich der mutmasslichen Vergewaltigung, sie hofft auf Anfang 2021. «Enrique ist eine grosse Stütze. Ich bin hochemotional, er ist sehr rational. Er schafft oft Klarheit in meinen Kopf.»

Morena Diaz hatte Vorurteile

Es sei schwierig für sie gewesen, jemanden an sich heranzulassen, ein innerer Kampf. «Eigentlich wollte ich wieder lieben, aber gleichzeitig wollte ich mein Herz noch ein bisschen schützen.» Und sie gibt zu: «Ausserdem hatte ich viele Vorurteile, weil er Kubaner ist. Man hört oft, das seien Machos und Frauenhelden.» Sie habe gelernt, nicht mehr voreingenommen zu sein. «Enrique akzeptiert mich, meine Ängste und meine Vergangenheit. Da habe ich gemerkt – es lohnt sich.» Es habe viel Kommunikation, Geduld und Verständnis zwischen ihnen gebraucht. Doch genau das habe ihr gezeigt, dass er bereit sei, den Weg mit ihr zu gehen.

Auch in Morena Diaz Umfeld gab es viele Vorurteile gegen ihre neue Liebe. «Ich habe lange überlegt, wem ich davon erzählen kann.» Seine Hautfarbe sei ein grosses Thema. «Mit ihm habe ich erlebt, wie die Gesellschaft tickt. Er hat mir erzählt, wie er Rassismus erlebt. Und ich habe es mit eigenen Augen gesehen.»

Dass die Polizei langsamer an ihm vorbeigehe und ihn mustere, wenn er mit ihr unterwegs sei zum Beispiel. Sie habe das Gefühl gehabt, ihn beschützen zu müssen. «Darum habe ich auch viel Zeit gebraucht, um die Beziehung öffentlich zu machen. Doch mit dem Posting will ich klarmachen, dass ich zu einhundert Prozent zu ihm stehe. Ich würde es nicht machen, wenn ich mir mit ihm nicht ganz sicher wäre.» Es sei eine spontane Aktion gewesen, die Reaktionen durchwegs positiv. «Er hat immer wieder gefragt, wann ich das Bild poste», erzählt Diaz lachend.

«Ich habe gelernt, Liebe wieder zuzulassen»

Vielen ihrer Fans und Follower freuen sich, dass Morena Diaz ihr Glück gefunden hat. «Ich sehe es anders», betont sie. «Ich möchte mein Glück nicht von jemand anderem abhängig machen. In einer Beziehung darf man sich selbst nicht vergessen.» 2020 sei in dieser Hinsicht ein extrem lehrreiches Jahr für sie gewesen. «Ich habe so viel über mich selbst erfahren, über meine Ideen und meine Ängste. Ich hatte gehofft, dass es einfacher wird. Ich habe dieses Jahr viel verarbeiten können, ich bereue nichts.»

Im neuen Jahr wünsche sie sich, ihre Ängste zu überwinden und der Liebe und der Kreativität in ihrem Leben wieder Raum zu geben. Und sie ist glücklich, denn: «Ich habe gelernt, Liebe wieder zuzulassen.»

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