Ganz verschiedene Wege eingeschlagen
Das wurde aus den «MusicStar»-Kandidaten

Das 20-Jahr-Jubiläum von «MusicStar» zelebriert SRF mit einer Revival-Show. Doch auch ohne Sieg beim Gesangswettbewerb gibt es ehemalige Teilnehmende, die einige Erfolge feiern konnten. Sechs Beispiele.
Publiziert: 02.03.2024 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2024 um 22:26 Uhr
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Baschi ist kommerziell der erfolgreichste Musiker, der aus der Castingshow «MusicStar» hervorging.
Foto: Siggi Bucher
Aurelia Robles, Glückspost
Glückspost

Es wird ein Abend voller Erinnerungen: Am 30. März lässt das Schweizer Fernsehen die Castingshow «MusicStar» anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums noch einmal aufleben (20.10 Uhr, SRF 1). Acht ehemalige Kandidatinnen und Kandidaten werden während einer einmaligen Samstagabendshow die Bühne rocken und für den guten Zweck gegeneinander antreten. Unter den acht Music-Stars sind natürlich die vier Siegerinnen – ja, alles Frauen –, aber auch Baschi und Daniel Kandlbauer. Denn «MusicStar» hat über die letzten zwei Jahrzehnte gezeigt: Erfolg hat nicht nur, wer in der Castingshow gewonnen hat.

Baschi (37)

Bei der ersten Ausgabe von «MusicStar» 2003 ist der Baselbieter der Teenieschwarm. Er scheidet zwar bereits als Sechster aus, erhält aber einen Plattenvertrag bei Universal und sorgt mit Kandidatin Katy Winter (40) auch gleich für die erste «MusicStar»-Liebesgeschichte, die zehn Jahre anhält. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist bei Baschi, der gebürtig Sebastian Bürgin heisst, viel passiert: Er hat neun Alben veröffentlicht, davon landen fünf an der Spitze der Schweizer Albumcharts – zuletzt 2023 mit «Wenn s Läbe drzwüsche chunt». Drei seiner Alben erreichen Gold-, zwei Platinstatus. 2006 veröffentlicht er mit «Bring en hei» seinen bisher grössten Hit. Das Lied gilt bis heute als Fussballhymne. Kurz: Von allen Castingshow-Teilnehmenden ist er der kommerziell erfolgreichste Musiker geworden. Auch privat läufts bei ihm: 2021 heiratet er seine grosse Liebe Alana Netzer (36).

Sandro Dietrich (35)

An diesen Teilnehmer der dritten Staffel im Jahr 2006, in der die Luzernerin Fabienne Louves (37) gewann und er bereits in der vierten Runde (7. Platz) ausschied, können sich wohl nur noch wenige Zuschauer und Zuschauerinnen erinnern. Doch nur zwei Jahre danach beginnt der Bündner aus Domat-Ems als Komponist und Produzent zu wirken, unter anderem für Musiker wie Trauffer (44) und Bands wie Pegasus. Mit Erfolg! 2019 gewinnt er mit Loco Escrito (34) und dessen Song «Adiós», den er komponierte und co-produzierte, einen Swiss Music Award in der Kategorie Best Hit National. Der gelernte Kaufmann und Primarlehrer hat aber seit sechs Jahren auch sein eigenes Herzensprojekt, die «Singvögel – Kinderlieder mit Pfiff». Bei diesem bezieht er Primarschulkinder im ganzen Musikprozess stets mit ein, so dass diese erfahren, wie Lieder entstehen. Gerade ist das dritte Album der «Singvögel» erschienen. Zudem amtet Dietrich als Präsident des Vereins Graubünden Musik. Er ist also seiner Leidenschaft durch und durch treu geblieben.

Piero Esteriore (46)

Die erste Staffel, die die Rheintalerin Carmen Fenk (45) gewann, scheint das ergiebigste Sprungbrett für die Teilnehmenden gewesen zu sein. Denn auch der damals drittplatzierte Piero Esteriore ist noch heute erfolgreich im Musik-Business tätig. Zuletzt hatte der Baselbieter mit sizilianischen Wurzeln gemeinsam mit seinen drei Brüdern Auftritte bei «Die Beatrice Egli Show» sowie in Florian Silbereisens «Schlagerchampions» – und das vor einem Millionenpublikum. Piero, Mimmo (39), Gabriele (28) und Amedeo (26) sind als Esteriore Brothers erfolgreich unterwegs – insbesondere auf der sozialen Plattform Tikzok, wo sie mit A-cappella- und Cover-Versionen von italienischen Klassikern knapp 900'000 Follower begeistern. Davor war Piero auch schon solo erfolgreich. So tourte er mit dem Sänger Andreas Gabalier (39) in Deutschland und Österreich. «MusicStar» war übrigens nicht seine einzige Castingshow. So nahm er 2011 bei «Das Supertalent» teil, zuvor war er noch als Kandidat ins «Big Brother»-Haus gezogen.

Michelle Halbheer (38)

Die Zürcherin nimmt an der vierten und letzten Ausgabe von «MusicStar» teil, die Katharina Michel (35) aus Brienz BE gewinnt. Halbheer gilt als Janis Joplin unter den Kandidaten, belegt jedoch Platz 10. Statt Worte nur zu singen, beginnt sie auch damit, diese niederzuschreiben. Ende 2013 veröffentlicht sie mit «Platzspitzbaby – Meine Mutter, ihre Drogen und ich» ihre ganz persönliche Autobiografie, basierend auf ihren Erinnerungen an die Kindheit mit einer drogensüchtigen Mutter. Das Buch wird ein Bestseller und wird von Pierre Monnard (47) verfilmt. 2020 ist «Platzspitzbaby» der erfolgreichste Kinofilm der Schweiz. Die Hauptrolle, sprich Halbheers Mutter, verkörpert Sarah Spale (43, «Wilder»). Ebenfalls 2020 gründet Halbheer mit Kindheitsfreundinnen den Verein Löwenzahnkinder in Winterthur. Dieser bietet Kindern von suchtkranken Eltern Hilfe.

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Daniel Kandlbauer (40)

Die zweite Staffel hat zwar Salome Clausen (38) aus dem Wallis gewonnen, aber danach hat man musikalisch nur noch vom Zweitplatzierten, dem Berner Daniel Kandlbauer aus Grindelwald, gehört. Mit seinem Album «Home» erreicht er 2005 in der Schweiz Gold-Status und geht auf Tour. Daraufhin gewinnt er den Prix Walo als Bester Newcomer. Kandlbauer arbeitet mit Grössen wie Peter Reber (74), Polo Hofer (1945–2017) und Sina (57) zusammen und findet neben der Rockmusik noch eine neue Bühne: Musical! So schlüpft er im Schweizer Erfolgsmusical «Ewigi Liebi» (720'000 Besucher) während zwei Jahren in die Rolle des Daneli und steht als Hauptdarsteller in «Io senza te», dem Stück mit Hits von «Peter, Sue & Marc», auf der Bühne der Thunerseespiele (70'000 Besucher).

Tina Masafret (36)

«Bambi», wie sie von Juror Chris von Rohr (72) genannt wird, ist in der ersten Staffel dabei. Der Zürcherin gelingt zwar nicht der Sieg, aber gemeinsam mit «Piero Esteriore & the MusicStars» nimmt sie nach der Staffel am Eurovision Song Contest teil. Danach widmet sich die US-amerikanisch-schweizerische Doppelbürgerin der Schauspielerei, zieht nach New York, um an der Lee-Strasberg-Schule zu studieren. Zurück in der Schweiz arbeitet sie für Film- und TV-Produktionen, ehe sie 2015 wieder in die USA geht – dieses Mal nach Los Angeles. Sie ergattert Rollen in Serien wie «Counterpart» und «Navy CIS: L. A.», produziert mit Hollywoodstar James Franco (45).

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