Sein neues Album ist sein wohl persönlichstes bis anhin. Mit «Wenns Läbe drzwüsche chunt» scheint Baschi eine verletzlichere, persönlichere Zeit anzukündigen. Kaum Mitgröhl-Hymnen, vielfältige Melodien und tiefsinnige Texte zeigen, dass der ehemalige «Musicstar»-Teilnehmer vor den Augen der Schweiz erwachsen geworden ist. Im Interview mit Blick reflektiert Baschi seine bisher grösste Schaffenskrise.
Baschi, wann kommt einem das Leben dazwischen?
Das können ganz alltägliche Dinge sein wie eine Runde Golf oder wie bei mir die wunderschöne Hochzeit mit meiner Frau oder eben einfach eine kreative Pause. Für mich bedeutet «wenns Läbe drzwüsche chunt», dass etwas passiert, was einem den Fokus nimmt, etwas, in dem man sich verliert. So wie es mir passiert ist. Deshalb hat es fünf Jahre gedauert hat, bis jetzt neue Musik von mir erschienen ist. Mich hat die Kreativität im Stich gelassen nach der Pandemie. Plötzlich ist alles wieder losgegangen, und ich habe das irgendwie verschlafen. Ich dachte, ich könne mich etwas zurücklehnen, auf meinen Lorbeeren ausruhen – es lief ja alles einigermassen. Aus diesem Trott bin ich nur schwer rausgekommen. Darum brauchte ich für das neue Album Hilfe. Die habe ich bei Dabu, Frontsänger von Dabu Fantastic, und meinem neuen Produzenten Massimo Buonanno gefunden.
Der Stern von Baschi (37) ging 2003 in der Sendung «Musicstar» auf. Seither entwickelte er sich vom Casting-Star zum ausgereiften Musiker. Der in Gelterkinden BL geborene Sänger ist seit zwei Jahren mit Alana Netzer (36) verheiratet, der Tochter von Fussball-Legende Günter Netzer. Baschis neues Album «Wenns Läbe drzwüsche chunt» ist seit dem 15. September im Handel.
Der Stern von Baschi (37) ging 2003 in der Sendung «Musicstar» auf. Seither entwickelte er sich vom Casting-Star zum ausgereiften Musiker. Der in Gelterkinden BL geborene Sänger ist seit zwei Jahren mit Alana Netzer (36) verheiratet, der Tochter von Fussball-Legende Günter Netzer. Baschis neues Album «Wenns Läbe drzwüsche chunt» ist seit dem 15. September im Handel.
Sich weiter auszuruhen war keine Option?
Ich will einfach nicht irgendein Promi sein, mein Gesicht in irgendeine Kamera halten oder Trash-TV machen. Ich bin Musiker und drücke mich ganz klar durch meine Musik aus. Und ohne Musik bin ich ein niemand. Ich habe mir zwar einen Namen aufgebaut, jeder kann irgendwas mit mir verbinden. Das ist cool, aber auch ein grosser Druck. Darum war klar, dass es Zeit ist für ein neues Album.
Doch zuerst passierte erst mal nichts.
Ich sass da wie vor einem weissen Blatt Papier und hatte keine Idee, was ich machen soll. Ich habe in meiner Karriere über hundert Songs geschrieben und habe Ansprüche an mich. Zudem hatte ich wirklich keinen Bock, noch mal ein Liebeslied, noc hmal einen Herzschmerz-Song zu machen. Klar, hat es auch Lovesongs auf dem neuen Album, aber zu dem Zeitpunkt erschien mir das alles viel zu irrelevant, zu langweilig. Ich habe einfach an mir gezweifelt.
Haben Sie Ihren Frieden gemacht mit dieser Schaffenskrise?
Nein, das hat mich extrem angeschissen. Das befriedigt einen überhaupt nicht. Aber ich musste auch lernen, zu akzeptieren, dass es diese Zweifel gibt. Alle Künstler gehen durch solche Phasen, und ich versuche, mir das auch zu erlauben. Ich bin seit bald zwanzig Jahren ununterbrochen als Musiker unterwegs und habe neun Studioalben herausgebracht. Da darf es auch mal eine Krise geben.
Wie gross ist die Nervosität noch vor einem Albumrelease?
Natürlich mega gross. Ich empfinde für «Wenns Läbe drzwüsche chunt» so etwas wie eine Hassliebe. Nach den schwierigen Anfängen bin ich nun echt stolz drauf und will, dass es den Leuten gefällt. Ich mache Musik für die Massen und wenn mich die nicht mehr wollen, höre ich auf. Es kann ja sein, dass das nicht nach einem echten Künstler klingt, aber ich werde nicht irgendwann nur noch vor einer Handvoll Leuten spielen, einfach, damit ich Musik machen kann. Dann verwirkliche ich mir lieber andere Träume.
In den Songs «Müntschi» und «Walzer in Wien» geht es um Untreue. Wie treu sind Sie?
Ich habe Alana meine Treue vor Gott in einer Kirche geschworen. Daran ist überhaupt nichts zu rütteln. Sie kann mir zu 100 Prozent vertrauen. Ganz ehrlich, würde ich einmal so einen Abend verbringen wie bei «Walzer in Wien», dann hätte ich zu Hause ein echtes Problem. Nein, für uns ist klar, dass wir einander treu sind. Songs wie diese beiden sind nicht unbedingt aus meinem aktuellen Leben.
Sind Kinder ein Thema?
Diese sehr persönliche Frage, sie wird mir mittlerweile sehr oft gestellt, und ich finde sie immer so schwierig zu beantworten, vor allem weil meine Frau dann wieder tausend Fragen beantworten muss. Aber klar, in nächster Zeit wird das sicher ein Thema. Uns fehlt in unserer Beziehung aktuell wirklich an nichts, wir sind wunschlos glücklich, drum: Mal schauen, was die Zeit so bringt.
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Ehrliche Frage, ehrliche Antwort: Wie geht es Ihnen?
Ich bin seit zwanzig Jahren immer ehrlich unterwegs. Mein grandioses Interview mit Stefan Büsser darüber, ob ich ein Problem mit Alkohol habe, hat mich schon etwas aus der Bahn geworfen, obwohl ich wusste, dass heikle Fragen kommen könnten. Aber ja, ich habe ein verrücktes Leben. Ich bin ein Geniesser und feiere die Feste, wie sie fallen, aber am nächsten Tag fahre ich auch 100 Kilometer Velo. Mir ist diese Balance mega wichtig, aber ich bin auch ehrlich und sage: Ja, auch ich habe manchmal zu kämpfen.
Im Interview mit Stefan Büsser ging es auch darum, dass Sie vor den Auftritten die Nervosität mit Alkohol betäuben.
Naja, das war übertrieben. Es ist ja nicht so, dass ich sturzbetrunken auf die Bühne gehe. Klar, ich bin immer mega angespannt vor einem Auftritt, und manchmal hilft da ein Glas Rotwein. Das kann ja beruhigend wirken. Ich habe Angst, dass die Leute nicht gut finden, was ich mache. Aber sobald ich auf der Bühne stehe, ist das alles weg und ich gehe ab wie eine Rakete.
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