Seit vier Jahren berichtet Luzia Tschirky (32) für das Schweizer Radio und Fernsehen aus Russland und der Ukraine. Ab Oktober ist Schluss damit. Tschirky nimmt sich eine sechsmonatige Auszeit und wird danach nicht mehr in ihre ursprüngliche Funktion zurückkehren.
Im Januar 2021 machte Tschirky Schlagzeilen mit ihrer Verhaftung in Belarus. Ein Jahr später war Tschirky, die seit April dieses Jahres Mutter ist, hautnah dabei, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Danach berichtete sie monatelang unermüdlich aus Osteuropa. Die Erlebnisse während ihrer Zeit als Korrespondentin will die Sarganserin nun in einem Buch aufarbeiten.
David Nauer ersetzt Tschirky
«Es ist die schwierigste Entscheidung meines Lebens. Ich lasse mein Berichtsgebiet, die Ukraine und Russland, als Korrespondentin los, um einen vertieften Blick darauf werfen zu können und um die Situation in einer neuen Form aufzuarbeiten», schreibt Tschirky auf dem Kurznachrichtendienst X zu ihrer Pause. «Als Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff, änderte sich mein Leben schlagartig. Wie für Millionen andere Menschen gibt es auch für mich kein Zurück in mein Leben vor dem Angriffskrieg. Damit ich dieses Kapitel meines Lebens abschliessen kann, werde ich ein Buch schreiben», schreibt sie weiter.
Bevor Tschirky ihre Auszeit antritt, wird sie nochmals als Korrespondentin in die Ukraine reisen. Nach dem Ablauf ihrer Auszeit wird sie jedoch nicht mehr auf ihren Posten zurückkehren und dafür eine andere Rolle innerhalb des SRF einnehmen.
Ersetzt wird sie von David Nauer (46), der vorerst mit Standort Wien über Russland und aus der Ukraine berichten wird. Nauer war bereits von 2015 bis 2021 für Radio SRF als Russland-Korrespondent tätig, zurzeit berichtet er bereits als Auslandredaktor über die Ukraine. Er ist dabei mehrfach ins Kriegsgebiet gereist. (hon)