Petra Z.* ist unendlich dankbar! Der deutsche Rapper Bushido (41) hat ihr 10'000 Euro überwiesen, damit sie die Beerdigung ihrer Mutter bezahlen konnte. «Das, was er für mich und meinen Mann gemacht hat, ist unglaublich. Mir fiel ein Stein vom Herzen», sagt sie zu BLICK.
Das mutmassliche Abzock-Opfer der Rapperin Loredana Zefi (24) lebt zurzeit am Existenzminimum. Der Skandal-Rapperin wird vorgeworfen, der Walliserin Petra Z. und ihrem Ehemann rund 700'000 Franken abgeknöpft zu haben. Auch Zefis Bruder soll in den Fall verwickelt sein. Das Verfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Luzern hängig, es gilt die Unschuldsvermutung.
Rapper empfand Situation als nicht tragbar
Rapper Bushido, der mit richtigem Namen Anis Ferchichi heisst, hat den Fall in den Medien mitverfolgt. Im Gespräch mit BLICK sagt er: «Ich kann nachfühlen, wie es ist, seine Mama zu verlieren. Unabhängig davon, wer was gemacht hat, wollte ich, dass Z. wenigstens die Beerdigung bezahlen konnte.» Daraufhin habe er mit dem Anwalt von ihr Kontakt aufgenommen. «Da ich nicht wusste, um welchen Betrag es sich handelt, habe ich einfach mal 10'000 Euro überwiesen.»
Wie er sagt, hätte er sich in diesem Fall mehr Solidarität gewünscht. «Meiner Ansicht nach lag dieses Problem im ganzen Rap-Bereich. Wir Rapper sind dafür bekannt, immer so tun, als wären wir unfassbar reich. Wir zeigen uns mit teuren Autos, Uhren und den hübschesten Frauen.» Da im Endeffekt alle erfolgreichen Rapper halbwegs in einer wirtschaftlich sehr guten Position seien, wäre es ein Leichtes für sie alle gewesen zu helfen – egal ob jemand schuld sei oder nicht. «Das heisst: So ein paar Tausend Euro hat man einfach so rumliegen», so der «Schmetterling»-Interpret.
Petra Z. hat mit Bushido telefoniert
Petra Z. war es wichtig, sich persönlich beim Berliner für die grosszügige Geste zu bedanken. Am Abend vom 11. August hatte sie schliesslich die Gelegenheit dazu. «In einem Videoanruf haben wir ungefähr 10 Minuten miteinander gesprochen», erzählt sie. «Als ich Bushido auf meinem Handy-Bildschirm sah, brach ich in Tränen aus. Ich sagte immer wieder: Danke, danke, danke!»
Dies hat den Rapper gefreut, wie er sagt. «Ihre Reaktion war für mich vollkommen nachvollziehbar. Es war schön, zu sehen, dass sie sich echt gefreut hat.» Er habe ihr gut zugeredet und gesagt: «Kopf hoch, das wird schon wieder. Da sind jetzt Leute und Behörden, die sich darum kümmern. Es braucht viel Zeit, aber auch langsam kommt man irgendwann ans Ziel. Man darf nur die Zuversicht nicht verlieren.»
Auch für den mutmasslichen Abzock-Skandal findet er klare Worte: «Es gibt moralische Grenzen. Alten und hilflosen Menschen etwas vorgaukeln und das Geld aus der Tasche ziehen – das macht man nicht. Das ist nicht cool.»
Im Gespräch mit BLICK betont er, dass er den Fall neutral sehe. «Wenn ihr das Geld aber wirklich widerrechtlich entwendet wurde, hoffe ich, dass sie das wieder zurückbekommt. Man ackert nicht sein Leben lang, damit man am Ende auf solch einem Scherbenhaufen sitzt.»
«Lori, gib ihr das Geld zurück!»
Loredana und Bushido, die sich zuvor über die Rap-Szene kannten, haben mittlerweile keinen Kontakt mehr. «Nach dem ersten Interview über meine beabsichtigte Geldspende hat sie sich bei mir gemeldet und gemeint, dass sie das Scheisse fände von mir.»
Auf diese Diskussion habe er sich jedoch nicht eingelassen. «Meine fünf Kinder sind die einzigen, die unsinnige Diskussionen mit mir führen können – aber keine Loredana. Dafür habe ich keine Nerven.» Er habe ihr lediglich geantwortet: «Lori, gib ihr doch einfach das Geld zurück!»
Seither sei das Thema mit Loredana für ihn abgeschlossen, er sei ihr auch sofort auf Instagram entfolgt. «Sie soll machen, was sie will. Jeder hat seine eigenen Baustellen. Es war nur nett gemeint.»
Persönliches Treffen in der Schweiz geplant
Vor Bushidos Überweisung wusste Petra Z. nicht viel über den Gangster-Rapper. «Seitdem ich ihn kenne, höre ich mir oft sein Lied ‹Alles wird gut› an.» Mittlerweile hat sie sogar ein Foto von ihm als Whatsapp-Profilbild. Als BLICK dies dem Rapper zeigt, muss er lachen: «Das ist niedlich von ihr und freut mich. Das zu sehen bringt natürlich ein Schmunzeln auf meine Lippen.»
Nächstes Jahr wollen sich Petra Z. und Bushido sogar persönlich treffen. «Er sagte, dass er mich und meinen Mann zum Essen einladen will, wenn er das nächste Mal in der Schweiz ist», so die Walliserin. Darauf freue sie sich bereits jetzt: «Ich werde ihn auf jeden Fall umarmen – falls dies die Corona-Situation bis dahin zulässt.»
* Name der Redaktion bekannt
Rapper Bushido war 14 Jahre lang privat und geschäftlich gut mit Clan-Chef Arafat Abou-Chaker befreundet. Während dieser Zusammenarbeit wurde er zu einem der bekanntesten Rapper Deutschlands – und Abou-Chaker verdiente mit. Als der Rapper diese Beziehung im Jahr 2017 beenden wollte, eskalierte die Situation. Der Clan-Chef verlangte von ihm eine Abfindung. Da sie sich nicht einigen konnten, bedrohte und erpresste er Bushido. Weil dieser um seine Sicherheit und die seiner Familie fürchtete, steht er mittlerweile unter Polizeischutz.
Rapper Bushido war 14 Jahre lang privat und geschäftlich gut mit Clan-Chef Arafat Abou-Chaker befreundet. Während dieser Zusammenarbeit wurde er zu einem der bekanntesten Rapper Deutschlands – und Abou-Chaker verdiente mit. Als der Rapper diese Beziehung im Jahr 2017 beenden wollte, eskalierte die Situation. Der Clan-Chef verlangte von ihm eine Abfindung. Da sie sich nicht einigen konnten, bedrohte und erpresste er Bushido. Weil dieser um seine Sicherheit und die seiner Familie fürchtete, steht er mittlerweile unter Polizeischutz.