Zum Lachen ist dem einstigen «Sutter & Pfändler»-Comedian Cony Sutter (62) aktuell nicht zumute. Denn seit zweieinhalb Monaten brodelt die Gerüchteküche in einer beschaulichen Gemeinde am Zürich-Obersee. «Eine unbekannte Person fuhr kurz vor Mitternacht mit ihrem Auto auf der Lanzenmoosstrasse in Schmerikon. Dabei kollidierte das Auto mit einem korrekt parkierten Auto. Dieses wurde durch die Kollision erheblich beschädigt und knapp zwei Meter verschoben. Die unbekannte Person entfernte sich nach dem Unfall, ohne sich um die Schadensregulierung zu kümmern.» So hiess es in einer Polizeimeldung vom 15. September 2020. Weiter auch, dass ein 62-jähriger Mann als mutmasslicher Unfallverursacher ausfindig gemacht werden konnte. Eine Patrouille der Kantonspolizei St. Gallen befand ihn für fahrunfähig, ordnete die Entnahme einer Blut- und Urinprobe an.
Als die «Linth-Zeitung» den Fall publik machte, ermittelte bereits die Staatsanwaltschaft bereits gegen den Comedy-Star. Viele anonyme Briefe gingen bei der Presse ein, es handle sich dabei um Sutter. Dieser hüllte sich da auch gegenüber BLICK in Schweigen. Gegenüber «Linth24» bestätigt er nun, der Unfallverursacher gewesen zu sein: «Ich kann mein Handeln auch nach über zwei Monaten immer noch nicht verstehen.» 1,78 Promille habe er beim Selbstunfall gehabt. «Keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Alkoholisiertes Fahren ist für mich sonst immer tabu», ergänzt er, der seit 40 Jahren nie in einen Autounfall verwickelt gewesen sei.
Führerausweis hat er freiwillig abgegeben
Gegenüber BLICK, führt er aus: «Es war ein wunderschöner Event in meiner Ahoi-Beiz. Ich war total euphorisiert, mal alle Probleme hinter mir zu lassen, trank ein paar Biere, stärkeren Alkohol trinke ich nicht und dann verursachte ich eben diesen Selbstunfall. Ich kann mir meine damalige Unvernunft nicht anders erklären, als einfach mal alles zu vergessen.» Ein paar Biere und solch eine hohe Promillezahl? «Ich muss täglich gegen sechs Tabletten einnehmen, der Mix hat es wohl so nicht vertragen, anders kann ich es mir nicht erklären», so Sutter, bei dem vor drei Jahren Lungenkrebs diagnostiziert wurde, heute gilt er als geheilt.
«Ich habe kein Alkoholproblem», sagt er mit Deutlichkeit. Er würde nicht täglich trinken, schon gar nichts, was stärker sei als Bier. Nebst einer Busse von 5000 Franken, habe er den Führerausweis bereits vor einem Monat freiwillig abgegeben, beim Halter des beschädigten Fahrzeugs, «habe ich mich selbstverständlich entschuldigt.» Rückblickend sei für ihn diese Zeit Mitte September, wo er vergebens um einen Sitz als SVP-Gemeinderat kandidierte, «ein unvernünftiges Handeln in einer Sitaution aus Wahlkampfstress und euphorischem, einmaligen Abend» gewesen. «Was nun weiter auf seitens der Staatsanwaltschaft auf mich zukommt, werde ich so akzeptieren. Ich bin Gottenfroh, dass niemand bei meinem Selbstunfall verletzt wurde, das ist das Wichtigste. Und dafür bin ich sehr dankbar.»