Er stand bereits für Marken wie Dolce & Gabbana und Calvin Klein auf dem Laufsteg, sie modelte für Labels wie Tom Tailor und Zalando. Privat gehen die Topmodels Laurin Krausz (28) und Angeline Suppiger (29) bereits seit sechseinhalb Jahren gemeinsam durchs Leben, nun spannen sie auch beruflich zusammen – und kämpfen für eine bessere Welt.
Kennengelernt haben sich der Bündner und die Luzernerin an der Energy Fashion Night 2015. «Da haben wir uns zum ersten Mal gesehen», erinnert sich Krausz. «Ich war gerade am Essen, als Angeline mich angesprochen hat. Es hat sofort gefunkt.»
Zweites Standbein neben Modeljob
Einziges Problem: Suppiger zog kurz danach nach Los Angeles, um dort ihre Karriere voranzutreiben. «Wir waren uns nicht sicher, ob eine Fernbeziehung das Richtige für uns ist», sagt sie. «Aber nach kurzer Zeit verlegte auch Laurin seinen Lebensmittelpunkt nach Kalifornien, drei Jahre lang blieben wir dort.»
Heute leben sie zusammen in einer Wohnung im Zürcher Kreis 4, können von ihren Modeljobs gut leben. «Klar war zu Beginn der Pandemie vieles unklar. Auf dem Laufsteg stehen wir zwar weniger, doch Shootings gibt es genug. Also kein Grund zum Jammern», so Krausz.
Online-Shop mit Waren, die nicht mehr verkauft werden
Trotzdem hat die Corona-Krise viel mit ihnen gemacht. Sie sind nicht nur verwurzelter mit ihrer Heimatstadt, sie stellen auch eigene Projekte auf die Beine. 2020 verkauften sie auf einem Foodtruck vegane Bowls, nun haben sie mit Secend.ch einen Online-Shop für Waren kurz vor oder knapp über dem Mindesthaltbarkeitsdatum ins Leben gerufen.
«Ein Drittel aller Lebensmittel landet im Abfall. Ich finde das eine unglaublich hohe Zahl, dagegen wollen wir etwas unternehmen», sagt Krausz. «Aus Berlin kannte ich bereits einen Laden, der noch geniessbare Produkte mit Produktionsmängeln oder einem knappen Ablaufdatum verkauft. Aber wir mussten zuerst abklären, ob so etwas in der Schweiz möglich ist und wie viele Partner bei so einem Projekt dabei wären.» Mittlerweile haben die beiden über 300 Produkte im Sortiment, die Tendenz ist steigend.
Es brauche mehr Menschen wie Greta Thunberg
Dass sie mit ihrem zweiten Standbein etwas für die Umwelt tun, macht das Model-Paar stolz. «Wir haben unseren ökologischen Fussabdruck in den letzten Jahren immer weiter gesenkt», so Suppiger, die sich wie ihr Freund seit drei Jahren vegan ernährt.
«Wir finden: Es braucht mehr laute Menschen wie Greta Thunberg. Kritik an ihr können wir nicht verstehen», sagt Krausz. Suppiger fügt an: «Die Sorge zur Umwelt gehört zur Nächstenliebe. Auch für unsere nächsten Generationen. Schön, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können.»