Er hat eigene Partynächte mit Zehntausenden Fans in Ibiza und ist der erste Schweizer Künstler, der am legendären Coachella Festival in Kalifornien (USA) auftrat. Nun kehrt der in Möhlin AG geborene Schweizer Star-DJ Andrea Oliva (41) als Headliner an die Street Parade zurück, wo seine Karriere begann. «Ich habe hier mit 15 erstmals aufgelegt und war 2008 und 2009 für die Compilation verantwortlich. Die Parade hat mich stark geprägt», erzählt Oliva gegenüber Blick.
«Nun bin ich mit meinem neuen Brand ‹All I need› auf einer der Hauptbühnen. Der Kreis schliesst sich also.» Den anhaltenden Erfolg des Grossanlasses erklärt er sich so: «Man darf nicht vergessen, dass dies eine Bewegung ist, die eine Message in die Welt hinaustragen will: Liebe, Toleranz und Freiheit. In unseren Zeiten ist das vielleicht wichtiger denn je. Die Parade ist eine Demonstration für die guten Werte des Lebens, über den Weg der Musik. Dieser Anlass tut unserer Gesellschaft gut. Auch wenn es viel Abfall gibt und die eine oder andere Schadensmeldung.»
Feiern als Ventil
Seinen Beruf auszuüben, war in den letzten zwei Jahren schwierig. Doch nun sei die Partystimmung wieder zurück, so Oliva. «Die Blicke, die Hände in der Luft, die Umarmungen. Das alles haben die Menschen brutal vermisst. Und auch das Feiern als Ventil – für einen Abend Dampf ablassen zu können. Deshalb sind sie jetzt fast noch euphorischer und erleben alles intensiver. Ich habe bei meinen Auftritten schon Menschen vor Freude weinen sehen.»
Oliva wusste bereits sehr früh, in welche Richtung er gehen wollte, auch mit Unterstützung seiner Eltern. «Sie sahen: Da ist ein pubertierender Bub. Was er macht, ist zwar laut. Aber er geht nicht raus, um Zigaretten zu rauchen, lassen wir ihn also machen. Ich tüftelte zu Hause an meiner Musik und wollte kein Töffli, ergo konnte ich auch keines frisieren.»
Sorgen gemacht hätten sie sich nie, trotz der Gefahren in seinem Business. «Ich hatte das Glück, dass meine Eltern und mein älterer Bruder mir eine Welt mit vernünftigen Werten vorlebten. Ich führe zwar heute einen Rockstar-Lifestyle, bin aber sehr bescheiden. Ich erlebe meinen Erfolg lieber nüchtern, als ihn durch Exzesse zu gefährden. Ich hatte auch immer viel zu viel Respekt vor den Auswirkungen. Und ich weiss, wer meine wirklichen Freunde sind. Klar wird in diesem Metier zum Teil exzessiv und ungesund gelebt. Aber Drogen kommen auch anderswo vor.»
Für sein Glück nennt Oliva eine kurze Formel. «Drei Dinge sind wichtig: Familie und Freunde zu haben – und eine Passion. Mein Glück ist, dass sie gleichzeitig auch mein Job ist. Man muss sich an etwas festhalten können im Leben.»