Techno-Legende DJ Tatana
«Noch nie hat es die Street Parade so gebraucht wie jetzt»

Nach zwei Jahren Corona-Pause kann DJ Tatana dieses Jahr endlich wieder wie gewohnt an der Street Parade auflegen. Und zwei Blick-Leserinnen und -Leser können exklusiv mit dabei sein.
Publiziert: 05.08.2022 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2022 um 09:48 Uhr
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DJ Tatana kann die Street Parade kaum erwarten.
Foto: ZVG
Patricia Broder

Endlich wieder Street Parade! Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet am Samstag, 13. August der beliebte Zürcher Grossanlass wieder in seiner alten Form statt – zur grossen Freude von DJ Tatana (45), die auf dem Love Mobile Daytona persönlich das Partyvolk anheizen wird. «Für mich ist Street Parade immer wie Weihnachten», sagt Tatana zu Blick.

Tatana Sterba, wie die gebürtige Tschechin mit vollem Namen heisst, gilt als «Königin der Street Parade». Seit 1994 ist sie am Techno-Umzug mit dabei, kein anderer Name ist so eng mit dem Zürcher Grossanlass verbunden wie der von DJ Tatana. Als erste Frau führte sie an der Street Parade einen eigenen Wagen an, produzierte drei Mal die offizielle Hymne. Tatana: «Der Anlass bedeutet mir sehr viel – immer schon und immer noch. Die Street Parade ist eine Demonstration für Liebe, Toleranz, Freiheit. Werte, die wir vor allem in diesen Zeiten dringend nötig haben», sagt die Mutter zweier Söhne. «Noch nie hat es die Street Parade so gebraucht wie jetzt.»

Es ist die Verbindung der Menschen, der Stadt und der Musik, welche den Zauber des Umzugs ausmache, ist Tatana sicher: «Zürich ist eine wunderschöne Stadt, wir haben den See, die Berge im Hintergrund, und das alles sieht man an der Parade. Dazu kommt ein friedlich-fröhliches Partyvolk, der Sound, der alle mitreisst – so entsteht diese unvergleichbare Stimmung.»

Keinen Plattenkoffer mehr mitschleppen

Seit ihrer ersten Street Parade in den 1990er-Jahren hat sich allerdings viel verändert, erklärt die Musikerin: «Damals war der Anlass familiär, man kannte sich und es gab viel weniger DJs», sagt sie. «Dank moderner Technik kann heute fast jeder auflegen. Früher musste man hingegen alles analog machen, das Auflegen mit Vinylplatten erst richtig lernen und dann pro Woche bis zu einem Tag im Plattenladen verbringen, um neue Songs zu finden», erklärt Tatana. «Ich hatte immer einen riesigen Stapel, den ich durchhören musste», lacht sie. «Als alles digital wurde, musste ich mich erst umgewöhnen. Heute bin ich aber froh, dass ich keine dicken Plattenkoffer mehr an meine Auftritte mitschleppen muss.»

Auch an der diesjährigen Street Parade ist Tatanas Partykalender voll und zwei Blick-Leserinnen und -Leser können exklusiv mit dabei sein und den Tag mit der Star-DJane erleben: Erst heizt Tatana auf dem Daytona-Love-Mobile dem Partyvolk ein, dann folgt auf die Parade eine Afterparty und schliesslich ein Auftritt im Sektor 11 – in der Halle, in der bis 2013 der legendäre Zürcher Techno-Club Oxa betrieben wurde. «Auf diesen Auftritt freu ich mich ganz besonders», sagt Tatana. «Es wird der letzte Abend in diesem Gebäude sein, danach wird es abgerissen. Für mich wird das einer meiner bisher emotionalsten Auftritte. Denn im Oxa hatte ich meine Musikkarriere gestartet», sagt Tatana. «Er ist ein besonders wichtiger Teil meiner Vergangenheit. Deshalb heisst es an diesem Street-Parade-Abend für mich auch ein Stückchen Abschied nehmen.»

Von der Musik trennt sich DJ Tatana, die aktuell an mehreren Kollaborationen mit namhaften Schweizer Künstlern arbeitet, aber noch lange nicht: Plattenauflegen ist bis heute meine Leidenschaft. Solange das so bleibt, mache ich es auch weiterhin.»

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