Ländler ist Trumpf! In der Schweizer Hitparade steht aktuell das Album «Meitli tanz!» des Ländlertrios Rusch-Büeblä auf dem ersten Platz. Ein riesiger Erfolg für das aus den Zwillingen Cyrill und Simon Rusch (21) und Vater Roger Rusch (55) bestehende Trio aus Vorderthal im schwyzerischen Wägital.
«Wir sind überwältigt von dieser Nachricht. Wir haben auf eine gute Platzierung gehofft, dass es aber gleich auf die Spitze reicht, hätten wir nicht gedacht», sagt Cyrill Rusch im Interview mit Blick. Das Werk von US-Superstar Travis Scott (32, «Utopia») rangiert auf dem zweiten Platz, der Soundtrack des Erfolgstreifens «Barbie» auf dem dritten Platz. «Abheben wollen wir deswegen aber trotzdem nicht.»
Mit Familie auf Erfolg angestossen
Die Bodenständigkeit ist den Dreien wichtig. Darum gab es bislang auch keine grosse Feier für diesen Erfolg. «Wir haben innerhalb der Familie darauf angestossen», so Bruder Simon. Mit der Musik angefangen haben die Zwillinge mit acht Jahren, zwei Jahre später hatten sie ihren ersten Auftritt. «Unser Vater hat uns das in die Wiege gelegt.»
Trotzdem treten die Rusch-Büeblä nur als Hobby auf. Cyrill ist Schreiner, Simon Metallbauer und Papa Roger Dachdecker. Sowohl auf der Baustelle, als auch im gemeinsamen Zuhause ertöne immer wieder volkstümliche Klänge aus den Lautsprechern. «Für viele mag das altmodisch sein. Aber wir leben dafür», so Cyrill Rusch. Für das SRF reisten sie auch zwei Mal eine Woche durch die Schweiz und besuchten andere Ländler-Formationen unseres Landes.
Schwester kam mit aufs Cover
2022 waren sie so bei der Walliser Schwyzerörgeli-Truppe Genderbüebu zu Gast, die es diesen Februar auf Platz 1 der Hitparade schafften. Nun ziehen die Rusch-Büeblä nach. «Wir vereinen moderne Klänge mit Ländler», erklärt der Schwyzer. So stehen unter anderem Medleys der Toten Hosen und von Patent Ochsner auf ihrem Repertoire.
Bei ihren Konzerten bleibe kein Bein still. Dies zeigt auch der Albumtitel «Meitli tanz!». Mit diesem wollen sie allerdings mit keinster Weise sagen, dass Tanzen nur Frauensache sei. «Wir tun das auch, wenn auch nur schlecht als recht», sagt Cyrill Rusch mit einem Lachen. Der Text des Liedes sei von Lea Fischer (22), einer Freundin von ihnen, geschrieben worden, die Melodie stammt aus der Feder der Ruschs. Auf dem Albumcover ist übrigens nicht eine Freundin der Musiker zu sehen, sondern Schwester Lisa (23).
Wie es beim Trio weitergeht? Am Samstagabend (18.40 Uhr, SRF 1) sind sie in der Volksmusiksendung Potzmusig zu sehen. «Und dann stehen wir immer wieder auf Bühnen bei Stubeten und Volksmusikfesten», so Simon. «Es bleibt also aufregend. Und urchig!»