Kommt in der Nacht auf Montag ein weiterer dazu?
Diese Schweizer haben einen Oscar gewonnen

Der Schweizer Oscar-Reigen reicht bisher von Drehbuchautor Richard Schweizer 1946 mit «Marie-Louise» bis zu Regisseur Xavier Koller 1991 mit «Reise der Hoffnung». Kommt nun Tim Fehlbaum mit «September 5» dazu? Die Entscheidung fällt in der Nacht auf Montag.
Publiziert: 28.02.2025 um 20:12 Uhr
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Holt er den nächsten Oscar für die Schweiz? Der Basler Tim Fehlbaum geht mit «September 5» für das beste Originaldrehbuch ins Rennen, hier aufgenommen anfangs Januar 2025 bei den Golden Globes.
Foto: IMAGO/imageSPACE

Auf einen Blick

  • Schweizer Filmemacher Tim Fehlbaum für den Oscar in Originaldrehbuch-Kategorie nominiert
  • Mehrere Schweizer haben bereits Oscars gewonnen, darunter Richard Schweizer und Arthur Cohn
  • Frauen fehlen bisher auf dieser Liste
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Der Basler Tim Fehlbaum (43) hat in der Nacht auf Montag die Möglichkeit, für die Schweiz Oscar-Geschichte zu schreiben. Mit seinem Film «September 5» ist er in der Kategorie «Bestes Originaldrehbuch» nominiert. Seit der ersten Oscar-Verleihung 1929 ist dieses Kunststück erst wenigen Schweizer Filmschaffenden – allesamt Männer – gelungen.

Der Pionier – Richard Schweizer

Der Zürcher Richard Schweizer (1900–1965) ist der erste Schweizer Sieger. Für das Drama «Marie-Louise» von Leopold Lindtberg (1902–1984) gewinnt er 1946 den Oscar in jener Kategorie, in welcher auch Fehlbaum nominiert ist. 1949 doppelt er für «The Search» von Fred Zinnemann (1907–1997) nach, beides Produktionen der Zürcher Firma Praesens.

Der Vergessene – Ernst A. Heiniger

Der Thurgauer Ernst A. Heiniger (1909–1993) ist der grosse Vergessene des Schweizer Films. Für «Ama Girls» (bester Dokfilm) und «Grand Canyon» (bester Kurzfilm) holt er 1957 und 1958 je einen Oscar. Beide Werke sind Auftragsproduktion für seinen Freund Walt Disney (1901–1966). Heiniger arbeitet danach jahrzehntelang erfolglos an einem 360-Grad-Filmsystem.

Der Erfolgreichste – Arthur Cohn

Für die Dokfilme «Nur Himmel und Dreck» (1962), «American Dream» (1991) und «Ein Tag im September» (2000) erhält der Basler Arthur Cohn jeweils den Oscar. An drei weiteren Oscar-prämierten Produktionen – «Der Garten der Finzi Contini» (1972), «Sehnsucht nach Afrika» (1977) und «Gefährliche Züge» (1985) – ist er ebenfalls beteiligt.

Der Bedeutendste – Maximilian Schell

Der Sieg des in Zürich aufgewachsenen Maximilian Schell (1930–2014) in der Top-Kategorie «Bester Hauptdarsteller» für «Das Urteil von Nürnberg» 1962 von Stanley Kramer (1913–2001) ist der bisher wichtigste und wertvollste Schweizer Sieg. 1976 ist Schell zudem für die beste Hauptrolle in «The Man in the Glass Booth» nominiert, 1978 für die beste Nebenrolle in «Julia».

Der Bedrohlichste – H.R. Giger

Der Churer Surrealist Hans Rudolf «HR» Giger (1940–2014) war ein Visionär und Eremit. Seine Plattencover zu «KooKoo» von Debbie Harry (79) oder «Brain Salad Surgery» von Emerson, Lake and Palmer sind ikonisch. Das grösste Denkmal setzt er sich mit dem Oscar für die besten visuellen Effekte im Science-Fiction-Klassiker «Alien» 1980 von Ridley Scott (87).

Der Überraschende – Xavier Koller

Mit «Reise der Hoffnung» gewinnt der Schwyzer Xavier Koller (80) 1991 in der Kategorie «Bester fremdsprachiger Film». Die Flucht einer alevitischen Familie aus der Türkei endet in einem Todesdrama am Splügenpass. Koller schlägt mit seinem Film überraschend den damaligen Favoriten in dieser Kategorie, «Cyrano de Bergerac» von Jean-Paul Rappeneau (92).

In der Nacht von Sonntag auf Montag findet in Los Angeles der wichtigste Filmpreis des Jahres statt. Mit Blick verpasst du keine News. Hier gehts zum Liveticker.  

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