In New York geboren, in Genf aufgewachsen, die Wurzeln in Haiti: Schauspielerin Isabelle Caillat (42) ist so multinational wie die Stadt, die im Fokus des mehrteiligen Polit-Thrillers «Ohne Grenzen» steht. Erstmals setzt sich eine Serie aus der Romandie mit dem internationalen Genf als Hauptstadt der humanitären Hilfe kritisch auseinander.
Caillat spielt darin die idealistische Suzanna Fontana, die von der Uni-Dozentin zur Präsidentin des Hochkommissariats für Flüchtlingswesen wird und Veränderung in die verstaubte Organisation bringen will. «Die Rolle ist für mich wie ein Geschenk des Himmels», sagt die Schauspielerin, die 2011 mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet worden ist. Zuletzt war sie im Schweizer Film «Schwesterlein» im Wettbewerb an der Berlinale zu sehen.
Lange Drehzeit als Chance
Caillat spielte erfolgreich am Theater. Die Gelegenheit an einem Filmset dieser Dimension zu arbeiten, sei in der Romandie selten. Gedreht wurde an 59 Tagen in Genf, Luxemburg und Spanien – bis genau eine Woche vor dem Lockdown im vergangenen März. Die lange Drehzeit des Sechsteilers sei ein Vorteil gewesen: «Das gibt einem die Möglichkeit, ganz und gar in einen Charakter hineinzuwachsen. Das gelingt nur, wenn man genug Zeit dafür hat. Es ist quasi wie bei einem Sporttraining; je mehr man trainiert, umso entspannter wird man.»
«Ohne Grenzen» ist ein Polit-Thriller unter der Regie von Jacob Berger. Die von RTS koproduzierte Serie handelt von einer der grössten und einflussreichsten Hilfsorganisationen der Welt und von Genf als humanitärer Hauptstadt. Im Mittelpunkt steht Suzanne Fontana (Isabelle Caillat), die nach einem Terroranschlag im Jemen von der Uni-Dozentin zur Präsidentin des Hochkommissariats für Flüchtlingswesen wird.
«Ohne Grenzen» ist ein Polit-Thriller unter der Regie von Jacob Berger. Die von RTS koproduzierte Serie handelt von einer der grössten und einflussreichsten Hilfsorganisationen der Welt und von Genf als humanitärer Hauptstadt. Im Mittelpunkt steht Suzanne Fontana (Isabelle Caillat), die nach einem Terroranschlag im Jemen von der Uni-Dozentin zur Präsidentin des Hochkommissariats für Flüchtlingswesen wird.
Schauspiel gegen Schüchternheit
Zum Beruf ist Caillat zufällig gekommen. Als Elfjährige besuchte sie dank Kollegen Schauspielklassen. «Für mich war das eine grosse Herausforderung, da ich sehr schüchtern war. Und das Spielen half mir», erzählt Caillat. Ganz überwunden habe sie ihre Schüchternheit nicht. «Aber wenn ich einen befangenen Moment erlebe, kann ich besser damit umgehen.»
Als Mutter politisch interessiert
Caillat ist Mutter einer kleinen Tochter und lebt mit ihrem Mann mitten in Genf. Sie schätzt das internationale Flair der Stadt. Das Multikulturelle ist ihr quasi in die Wiege gelegt worden – beide Grossväter waren Diplomaten. Einen Job an der Spitze einer humanitären Organisation, so wie sie es in der Serie spielt, könnte sie sich nicht vorstellen. «Aber man nimmt etwas aus einer solchen Rolle mit. Mich motiviert es, selber in politischen Dingen aktiver zu werden – auch im Interesse der Zukunft meiner Tochter.»
«Ohne Grenzen», SRF 1 zeigt die vom RTS koproduzierte sechsteilige Serie jeweils am Mittwochabend um 23 Uhr in Doppelfolgen.