«Es ist furchtbar: Bleibt das ewig an mir hängen?», fragt Silvia Jost (75). «Da will man eine gute Schauspielerin sein, und dann heisst es bloss, das ist doch die mit dem Busenblitzer aus ‹Motel›.» 1984 verkörperte die Berner Schauspielerin in der ersten vom Schweizer Fernsehen selber produzierten Soap die Gouvernante Erika Brunner, die dem Küchenchef Koni Frei, gespielt von Jörg Schneider (1935–2015), näherkommt.
SRF 1 zeigt die 40-teilige Reihe ab heute jeweils am Samstagnachmittag als Reprise. Gedreht im Solothurner Motel Egerkingen an der Autobahn A 1, war das Format ein Gassenräumer. Durchschnittlich 820'000 Zuschauer waren jeden Sonntag dabei. Und über die Bettszene mit Jost und Schneider in Folge 17, in der kurz die Decke verrutscht, sprach deshalb die ganze Schweiz. «Von heute aus gesehen lächerlich, was das für eine Aufregung auslöste.»
Ziel der TV-Macher war es nicht, zu schockieren, sondern dem Publikum einen Spiegel vorzuhalten, als eine Art zeitgenössische Chronik, die ein ganzes Jahr abbildet. «Wir wollten unser Land darstellen, wie es wirklich ist. Mit aktuellen Themen und gewöhnlichen Leuten», so Jost. Drehbuchautoren waren u. a. Klaus Merz (74) und Lukas Hartmann (75), der heutige Ehemann von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (60).
Nach anfänglichem Lob wurde in den Medien rasch scharfe Kritik laut. Die Serie sei zu trist und trostlos, es fehle der Glamour. «Dieser Druck war nicht einfach», erinnert sich Jost, «doch wir haben als Team zusammengehalten.»
In der Garderobe von Sir Alec Guinness
Aus der zeitlichen Distanz ist sie überzeugt: «‹Motel› war stilbildend und Regisseur und Erfinder Thomas Hostettler ein Visionär. Wir waren sogar früher dran als die ‹Lindenstrasse›, die erst ein Jahr später kam.»
Jost wurde als bereits äusserst profilierte Darstellerin ohne Casting engagiert. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1970 in Kurt Frühs (1915–1979) «Dällebach Kari»-Verfilmung. Und auch 1978 bei «Die Schweizermacher», dem noch heute erfolgreichsten einheimischen Kinowerk, war sie dabei. 1982 wirkte sie sogar in der BBC-Serie «Smiley's People» mit Sir Alec Guinness (1914–2000) mit. «Ich war vor Ehrfurcht sprachlos, als ich ihm in der Garderobe die Hand schütteln durfte.»
Ein Leben für die Schauspielerei
Später konzentrierte sich Jost wieder vermehrt aufs Theater. Seit 2006 unterhält sie mit Ehemann Andreas Berger (61) in Messen SO eine Produktionsgemeinschaft und liest Hörbücher ein, so für die Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Heute aber sitzt sie vor dem Fernseher: «Ich bin höchst gespannt, wie ‹Motel› auf mich wirken wird und freue mich jetzt schon darauf, wenn im Intro dieser Dire-Straits-Song kommt.»
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.