Die italienische Film-Ikone Gina Lollobrigida (†95) ist gestorben. Einst galt sie als schönste Frau der Welt, bis zu ihrem Tod hatte sie einen grossen Ruf in Hollywood. Doch so glamourös das Leben der Italienerin auch war: Hinter den Kulissen rumorte es vor ihrem Tod gewaltig. Sie brach sogar den Kontakt zu ihrem Sohn Milko Skofic Jr. (65) und zu ihrem Enkel Dimitri Skofic (29) ab. Jetzt droht deshalb auch ein Erbstreit.
Die Schauspielerin war bis zu ihrem Tod einem Streit mit ihren Nachkommen um ihren Assistenten Andrea Piazzola (35) ausgesetzt. Er begleitete sie über zwölf Jahre, ihr Sohn und Enkel werfen der Vertrauensperson von Lollobrigida vor, sich bereichern zu wollen. So erwirkten sie Ende 2021 die Entmündigung der Film-Diva in einem Rechtsstreit. Ihr wurde ein Vormund zugewiesen, dieser überwachte die finanziellen Entscheidungen Lollobrigidas. Ein Schritt, den «Lollo» nie verstand: «Ich habe nichts Schlimmes gemacht», beteuerte sie in einem TV-Interview.
Hat Lollobrigida ihren Assistenten im Testament vermerkt?
Für Aufsehen sorgte die Forderung nach einem Strafverfahren, das die römische Staatsanwaltschaft 2019 gegen Piazzola gestellt hatte: Er soll eine zurechnungsfähige Person ausgenutzt haben und einen Teil des Vermögens der Diva gestohlen haben. Rund 350 Gegenstände aus dem Besitz von Lollobrigida soll er über einen Vermittler in Auktionshäusern angeboten haben, besagten Berichte in italienischen Medien. Auch soll er drei ihrer Wohnungen in Rom verkauft und sich vom Erlös von rund zwei Millionen Franken Luxusartikel gekauft haben.
Davon wollte Lollobrigida nie etwas wissen. «Andrea ist meine Erlösung. Ich liebe ihn wie einen Sohn. Ich mag ihn, weil er es verdient», sagte sie über ihren Assistenten in einem Interview mit RTL im Dezember 2021. Auch bezeichnet sie Piazzola als ihr «grösstes Glück». Gut möglich also, dass sie ihren Wegbegleiter im Testament vermerkt hatte. Über ihren Sohn hatte sie hingegen zuletzt nicht viele gute Worte übrig. «Er weiss nicht, dass er gegen seine eigene Mutter arbeitet. Er will nur das Geld und Schluss.»
«Man sollte mich in Frieden sterben lassen»
Der Familienstreit hat Lollobrigida zugesetzt. Vor ihrem Tod klagte sie: «In meinem Alter sollte ich eigentlich ein bisschen Frieden haben. Aber den habe ich nicht. Ich bin müde. Man sollte mich in Frieden sterben lassen. Ich verdiene es nicht, so gedemütigt zu werden.» Und wie es aussieht, dürfte der Streit um ihr Geld nun in eine nächste Runde gehen. (imh)