Tritt für neues Bündnis von Euroskeptikern an
Hollywood-Diva Gina Lollobrigida (95) kandidiert für Italiens Senat

Italiens 95-jährige Hollywood-Legende Gina Lollobrigida hat politische Ambitionen. Bei den Wahlen Ende September will sie in den Senat. Dabei verfolgt sie eine radikale Agenda.
Publiziert: 15.08.2022 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2022 um 08:07 Uhr
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Am 4. Juli feierte die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida ihren 95. Geburtstag.
Foto: Getty Images

In den 50er- und frühen 60er-Jahren war Gina Lollobrigida ein internationales Sexsymbol. Im Juli feierte die Römerin ihren 95. Geburtstag. Jetzt will sie in Italiens Senat.

Die italienische Filmlegende hat am Samstag ihre Kandidatur bei den Wahlen am 25. September bekanntgegeben. Sie tritt als unabhängige Senatskandidatin unter dem Banner des neu gegründeten euroskeptischen Bündnisses ISP (Souveränes und Populäres Italien) an. ISP steht den Kommunisten, Sozialisten und Populisten nahe. Lollobrigida wird den südlich von Rom gelegenen Bezirk Latina vertreten.

Grosse alte Diva

Emanuele Dessi (58), Senator von Italiens Kommunisten, bestätigte die Kandidatur und zeigte sich stolz, «eine Frau bei uns zu haben, die in den letzten 60 Jahren die Geschichte des italienischen Kinos geschrieben hat».

Es sind nicht die ersten politischen Ambitionen dieser grossen alten Diva des italienischen und internationalen Kinos. 1999 kandidierte sie als Demokratin für das Europaparlament, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Nach der Schauspielerei schuf sich Lollobrigida auch als Fotografin und Bildhauerin einen Namen. In den 1970er-Jahren führte sie als Fotojournalistin ein berühmtes Interview mit dem kubanischen Revolutionär und Staatschef Fidel Castro (1926–2016).

Radikale Agenda

Italien hat für Ende September vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Das ISP-Bündnis, dem sich Lollobrigida anschliesst, rühmt sich als «einzige Alternative zur liberalen Kriegstreiberei und zum Totalitarismus des Gesundheitswesens».

Bekämpft werden höhere Militärausgaben, wirtschaftliche Globalisierung, zügellose Privatisierung und «Gesundheitsdiktatur». Gefordert wird die Wiederherstellung der Währungssouveränität, also die Wiedereinführung der Lira. Die EU sei «nichts anderes als eine Filiale der Wall Street».

Um ins Parlament einzuziehen, muss das Bündnis mindestens drei Prozent der Wahlstimmen erreichen. (kes)

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