Querdenker spricht von Verrat
Attila Hildmann tobt wegen Xavier Naidoos Verschwörungs-Rückzug

Xavier Naidoo distanzierte sich in einem Video von früheren Äusserungen zu Verschwörungstheorien. Er habe sich instrumentalisieren lassen. Querdenker Attila Hildmann findet, dass er ihm damit in den Rücken falle.
Publiziert: 20.04.2022 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2022 um 17:50 Uhr
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Xavier Naidoo distanzierte sich in einem Video von Verschwörungstheorien.
Foto: Screenshot youtube

Diese Wende kam überraschend: Xavier Naidoo (50) wurde in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Gesichter der Verschwörungstheoretiker. Nun veröffentlichte er ein Video, indem er seine Abkehr von den Querdenkern verkündet. «Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe», sagt er.

Einer, der für sein neustes Statement gar kein Verständnis hat, ist Attila Hildmann (40), der wohl bekannteste und lauteste Querdenker des deutschsprachigen Raums.

Der in die Türkei geflüchtete rechtsextremistische Autor von veganen Kochbüchern bezeichnet das von Naidoo hochgeladene Video als «Verrat». In einer 35-minütigen Sprachnachricht lässt er kein gutes Haar am Musiker. «Es geht darum, dass Xavier Naidoo plötzlich komplett auf Linie ist – auf BRD-Linie.» Sein Sinneswandel sei «ekelerregend» und ein «Dolchstoss».

Hildmann wettert, Naidoo habe null Respekt

Seinen Sinneswandel erklärt Naidoo mit dem Ukraine-Krieg. Dieser habe ihn wachgerüttelt. Seine Frau stamme aus der Ukraine, er habe Familienmitglieder dort «rausholen» müssen.

Attila Hildmann sieht allerdings andere Gründe für den Meinungsumschwung: «Xavier Naidoo ist jetzt brav geworden. Er möchte zurückkommen und seinen Weg zurück in die kranke, völlig geistesgestörte Gesellschaft ebnen», sagt er. «Respekt: Null. Hier ist gerade ein ganz Grosser eingeknickt, von dem ich eigentlich viel gehalten habe.»

«Habe mich von Verschwörungserzählungen blenden lassen»
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Xavier Naidoo sagt Sorry:«Habe mich von Verschwörungserzählungen blenden lassen»

Michael Wendler meldet sich auch zu Wort

Auch ein anderer bekannter Name der Querdenker-Szene hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet. Michael Wendler (49), der wegen seiner Nähe zu Verschwörungstheoretikern sein grosses Engagement bei «Deutschland sucht den Superstar» verloren hatte und in Florida (USA) lebt, schreibt dazu: «Xavier schockiert die Freiheitsbewegung mit Aussagen in seinem Video. Viele fragen sich nun, was zum Teufel seine Aussagen bedeuten. Die Wahrheit ist nicht verhandelbar.»

Sicher ist: Bei den Querdenkern hat Xavier Naidoo seine Sympathien verspielt. Offen bleibt, ob ihm der Rest der Welt seine früheren kontroversen Aussagen verzeiht. Das wird wohl erst die Zeit zeigen. (imh)

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