Xavier Naidoo (50) verbreitet seit Jahren Verschwörungstheorien. So zweifelte er öffentlich die Existenz des Coronavirus an, glaubte unter anderem an eine Reichsbürger-Theorie, sorgte mit zahlreichen Aussagen für Unmut. Es folgte gar eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung. Jetzt bittet der Sänger um Entschuldigung. Der Auslöser für die Kehrtwende: der Ukraine-Krieg.
In einem Youtube-Video erklärt er, dass «die brutale Invasion» in der Ukraine ihn aufgerüttelte habe. Dann erzählt er, dass seine Frau aus der Ukraine stamme, er Familienmitglieder «rausholen» musste.
«Irrwege, auf denen ich mich befunden habe»
Er setzt zu dem an, was seine Äusserungen der letzten Jahre entschuldigen soll. Naidoo sagt: «Und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte.» Er habe sich selbst «kritisch hinterfragen» müssen.
Und dann: «Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe. Und, dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.» Er erkenne an, dass er nicht nur Familie und Freunde, sondern zahlreiche Menschen mit verstörenden Äusserungen «irritiert und provoziert» habe.
Habe sich Gruppierungen geöffnet, von denen er sich distanziere
Auf der «Suche nach der Wahrheit» habe er sich «letztlich verrannt». Dabei habe er sich Theorien, Sichtweisen und «teilweise auch Gruppierungen» geöffnet, «von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage.»
Und weiter: «Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen.» Er habe den Bezug zur Realität verloren.
Naidoo ist nun gegen Rassismus, Homophobie und Antisemitismus
«Mir ist es deshalb wichtig, zu sagen, dass ich mich von allen Extremen distanziere», distanzierte sich Naidoo wohl auch von vielen seiner neuen Anhänger. «Insbesondere und vor allem auch von rechten und verschwörerischen Gruppen.»
Nationalismus, Rassismus, Homophobie und Antisemitismus seien mit seinen Werten «nicht vereinbar». Er verurteile dies. Er sagt noch einmal deutlich: «Hierfür entschuldige ich mich und bitte euch um Verzeihung»
Corona-Leugnung spricht er nicht an
Vor einigen Monaten nutzte der Sänger seine Kanäle noch, um zu verbreiten, dass Corona nur eine Taktik der Regierung, das Volk zu unterdrücken. Er veröffentlichte den Skeptiker-Song «Ich mach da nicht mit», in dem er unter anderem darüber singt, dass Impfungen gegen Corona «Gift» seien.
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Seine Corona-Leugnungen spricht der Musiker in seinem Sorry-Video nicht genauer an. (euc)