Neue Papiere enthüllen prominente Kontakte des verurteilten Sexualstraftäters
So nah stand Epstein (†66) einer Schweizer Privatbank

Aus neu entdeckten Dokumenten geht hervor, dass der US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein enge Kontakte zu einer Bankerin in der Schweiz, einem zukünftigen CIA-Chef und einer Obama-Beraterin pflegte.
Publiziert: 01.05.2023 um 01:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2023 um 08:56 Uhr
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Der verurteilte pädophile Sexualstraftäter Jeffrey Epstein sorgt auch bald vier Jahre nach seinem Tod weiter für Schlagzeilen.
Foto: Keystone

Laut neu entdeckten Dokumenten des verstorbenen Finanziers und Pädophilen Jeffrey Epstein (†66) hat dieser gute Beziehungen mit der in Genf ansässigen Privatbank Edmond de Rothschild Group gepflegt. Dies geht aus Recherchen des «Wall Street Journals» hervor, das offenbar im Besitz von Epsteins privatem Kalender ist.

Nachdem Epstein 2019 wegen angeblichen Sexhandels mit minderjährigen Mädchen verhaftet worden war, versicherte die Bank noch, dass man Epstein nie getroffen habe und keine geschäftlichen Beziehungen zu ihm unterhalte. Jetzt teilte die Bank dem «Wall Street Journal» mit, dass diese früheren Aussagen nicht korrekt waren.

Ariane de Rothschild (57), die erste Frau, die eine Rothschild-Finanzinstitution führt, traf Epstein im Rahmen ihrer normalen CEO-Aufgaben. Sie habe aber keine Kenntnis von Gerichtsverfahren gegen Epstein oder Bedenken über sein Verhalten gehabt. Später habe sie davon erfahren. «Sie fühlt mit den Opfern und unterstützt sie», so die Erklärung der Bank.

Langjährige Rothschild-Kontakte

Frau de Rothschild, die 1999 in die berühmte Bankiersfamilie einheiratete, hatte demnach mehr als ein Dutzend Treffen mit Epstein. Den Dokumenten zufolge bat Epstein sie bei Geschäftsabschlüssen und dem Kauf von Luxusmöbeln um Hilfe. 2015 handelte de Rothschild mit Epstein einen Vertrag über 25 Millionen Dollar für dessen Finanzanalysefirma Southern Trust aus.

Die beiden pflegten bereits davor Kontakte. Epstein hatte de Rotschild im September 2013 bei der Suche nach einer neuen Assistentin angefragt. Diese soll «weiblich, mehrsprachig, organisiert» sein. «Ich werde mich umhören», mailte Frau de Rothschild zurück.

Wie aus den Dokumenten weiter hervorgeht, kaufte de Rothschild in den Jahren 2014 und 2015 Auktionsobjekte im Wert von fast einer Million Dollar im Auftrag von Epstein.

Brisante Kontakte

Aus den jetzt publik gemachten Dokumenten gehen weitere prominente Kontakte Epsteins hervor. So traf er den künftigen CIA-Direktor William Burns (67) und Kathryn Ruemmler (52), eine ehemalige Rechtsberaterin von US-Präsident Barack Obama (61). Die Treffen fanden statt, nachdem Epstein öffentlich als Kindersexualstraftäter registriert worden war.

Aus früheren Berichten ist bereits bekannt, dass Epstein auch Verbindungen zu Prominenten wie Bill Gates (67), dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (76) und dem britischen Prinzen Andrew (63) pflegte. Die vom «Wall Street Journal» aufgedeckten Dokumente zeigen, dass Epstein zudem Treffen mit dem ehemaligen israelischen Premierminister Ehud Barak (81), US-Autor Noam Chomsky (94), Hollywood-Regisseur Woody Allen (87) sowie Joshua Cooper Ramo (54) hatte, dem damaligen Co-CEO der Beratungsfirma von Henry Kissinger (99).

Opfer von Mächtigen?

Epstein starb am 10. August 2019 in einem Gefängnis in New York City, angeblich durch Selbstmord. Sein Tod in rund um die Uhr bewachter Einzelhaft gab Anlass zu Spekulationen, dass Epstein sich nicht selber umbrachte, sondern getötet wurde. Dies, um Beweise über die mächtigen Leute zu vertuschen, mit denen er in Verbindung stand. Auch das ominöse «Schwarze Buch», worin Epstein die Namen, Telefonnummern und Adressen seiner Freunde und Bekannten gesammelt hat – darunter vieler berühmter und einflussreicher Männer und Frauen –, bleibt geheim. (kes)

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