Man hätte nach dem Tod der Queen (†96) beinahe das Gefühl bekommen können, dass sich die britischen Medien fast ausschliesslich auf Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) fokussieren – fast täglich standen die Sussexes in den Schlagzeilen. Nun macht Skandal-Prinz Andrew (62) mal wieder von sich reden. In der Dokumentation «Prince Andrew: Banished» (zu deutsch: «Prinz Andrew: Verbannt» ist das ausschweifende Leben des Lieblingssohns der Queen das grosse Thema. Es geht vor allem um seine Beziehung zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019).
Im 90-minütigen Film, der am Mittwoch beim US-Streamingdienst Peacock ausgestrahlt wurde, beschreiben die Macher, «wie Privilegien, Eifersucht, Begierde und Gier ihn in die Freundschaft mit dem pädophilen Unternehmer und dessen Komplizin trieben» – die Rede ist von Epstein und seiner Frau Ghislaine Maxwell (60).
«Ein Geben und Nehmen»
Entstanden war die Beziehung zu Epstein über die gemeinsame Freundin Maxwell in den 1990ern – es sei ein Geben und Nehmen gewesen. Prinz Andrew sei zu ausschweifenden Partys eingeladen gewesen, Epstein und Maxwell hätten im Gegenzug Zutritt zu Schloss Balmoral oder zum Buckingham Palast gehabt, wird in der Dokumentation berichtet.
Durch die Freundschaft zum Multimillionär verwickelte sich Prinz Andrew jedoch schnell in handfeste Skandale: Virginia Giuffre (39) etwa behauptete, der Royal habe sie sexuell missbraucht, als sie 17 gewesen sei. 2021 reichte sie eine Klage ein, ein Jahr später entzog Elizabeth II. ihrem Sohn alle militärischen Titel und Schirmherrschaften.
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«Es gibt immer einen Schwächsten im Wurf»
In der Dokumentation kommen vor allem ehemalige Mitarbeiter des Prinzen zu Wort, die Anschuldigungen sind immens, der PR-Schaden dürfte gewaltig sein. Dickie Arbiter (82) beispielsweise, Ex-Pressesprecher der Queen, betitelt Andrew darin als Idioten. Er sagt: «Es gibt immer einen Schwächsten im Wurf.»
Andere Insider aus dem Kreis der Royals gehen noch weiter – wie Journalistin Helen Kirwan-Taylor: «Das Gespräch jeder Party war, dass Andrew seine Hose nicht anbehalten konnte», schildert sie. In dieselbe Richtung gehen die Aussagen des bekannten Royal-Autors Phil Dampier. Der Prinz habe weder geraucht, getrunken noch Drogen genommen – seine Leidenschaft sei Sex gewesen.
Ähnlich sieht es auch Paul Page, ehemaliger Sicherheitsbeamter der Royals. Er äusserte sich gegenüber dem Online-Magazin «Page Six»: «Wir haben immer Witze gemacht, dass es in seinem Zimmer eine Drehtür geben müsse. So viele Frauen, die dort ein- und ausgingen!» Andrew sei ausserdem ein schrecklicher Mensch und ein Mobber. (las)