Noch immer hallt der Schock nach: Am Donnerstag wurde publik, dass sich das gegen aussen ebenso cool wie harmonisch wirkende Glamour-Paar Kirsty (50) und Ernesto Bertarelli (56) diesen Sommer nach 21 Ehejahren heimlich getrennt hatte und bereits geschieden ist. «Die Entscheidung wurde in gegenseitigem Einvernehmen getroffen und die Trennung erfolgte freundschaftlich», liess ein Sprecher verlauten. Kirsty erhält rund 500 Millionen Franken Abfindung, weniger als vier Prozent des Vermögens von Biotech-Multimilliardär und Alinghi-Skipper Ernesto Bertarelli.
Die erfolgreiche Popsängerin und Miss Grossbritannien von 1988 ist nun die reichste geschiedene Britin und vermögender als Königin Elizabeth II. (95). Vertreten wurde sie von Anwältin Fiona Shackleton (65), die schon Prinz Charles (72) oder Paul McCartney (79) beraten hatte.
«Die Umgebung hilft uns, auf dem Boden zu bleiben»
Zum Trennungspaket gehört eine Villa am Genfersee (66 Mio. Fr.) und ein Anwesen in Gstaad BE mit Chalet und Umschwung (10 Mio. Fr.). Bertarellis sind seit langem mit der Schweiz und dem Saanenland verbunden und der gebürtige Italiener Ernesto Bertarelli besitzt seit 32 Jahren die Schweizer Staatsbürgerschaft. Der Familie gehört das Grand Hotel Park in Gstaad und sie alimentiert auch das traditionsreiche Tennisturnier. 2007 zog das Ehepaar aus dem Kanton Waadt offiziell ins Berner Oberland. «In diesem wunderschönen Dorf fühle ich mich daheim. Die Kinder gehen im Winter hier zur Schule. Diese Umgebung hilft uns, auf dem Boden zu bleiben», sagte Kirsty Bertarelli 2014 im Blick.
Erstmals schwanger wurde sie kurz nach der Hochzeit. Tochter Chiara (heute 19) folgten die beiden Söhne Falco (15) und Alceo (13). Tatsächlich bemühten sich die Eltern, den Kindern ein möglichst normales Familienleben zu bieten. Mutter und Kinder wurden oft auf den Skipisten ob Saanenmöser BE gesichtet und in den Aufwärmpausen gab es im Hotel Hornberg Nussgipfel und heisse Ovomaltine. Von Allüren keine Spur, auch wenn sie immer noch Partybilder postete und ihre Karriere als Sängerin weiterverfolgte.
Kommentar zur Bertarelli Scheidung
Gerne zitierte sie das Bonmot von Julie Andrews (86), Hollywood-Ikone und Ehrenbürgerin von Saanen BE, Gstaad sei das «letzte Paradies in einer verrückten Welt». Und ihr gefiel die Legende, die auch die sonst eher wortkargen Einheimischen nacherzählen: dass sich der liebe Gott bei der Schöpfung der Welt ein wenig ausruhen wollte, sich abstützte und mit dem Abdruck seiner Hand das Saanenland mit seinen Tälern schuf.
Bertarelli als Bergbahn-Investor
Die Liebe der Bertarellis zur Gegend war intensiv. 2016 investierte Ernesto eine zweistellige Millionensumme in die klamme Bergbahn-Betreiberin BDG AG. Im Gegenzug kam er in den Besitz von Teilen des Sonnenberges Rellerli ob Schönried BE. Pläne für den Bau einer Luxuslodge anstelle der früheren Bergstation kamen bei der breiten Bevölkerung jedoch bloss mässig an. Bertarelli beteiligte sich ebenso an der Gondelbahn auf den Hausberg Eggli und ist Mitglied in exklusiven Zirkeln wie dem Yacht Club beim Nobelhotel Le Grand Bellevue.
Es ist aber nicht auszuschliessen, dass sich Ernesto Bertarelli künftig in der Gegend rarmacht. Auch wenn die beiden Fälle anders gelagert sind: Roger Moore (1927–2017), ähnlich emotional von Gstaad angetan, räumte 1996 nach der Scheidung von seiner am letzten Mittwoch mit 85 Jahren verstorbenen dritten Ehefrau Luisa Mattioli das Feld und das gemeinsame Haus, um den Trennungsschmerz durch örtliche Distanz zu lindern. Mit seiner vierten Frau Kristina Tholstrup (80), delikaterweise eine frühere Freundin Mattiolis, wurde er schliesslich in Crans-Montana VS sesshaft. Bertarelli spielt dort übrigens äusserst gerne Golf.