Ernesto Bertarelli und Kirsty lassen sich nach 21 Jahren scheiden
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Superreiche Schweizer:Ernesto Bertarelli und Kirsty lassen sich scheiden

Die Keimzelle seines Reichtums ist der Vatikan
So kam Ernesto Bertarelli zu seinem Milliarden-Vermögen

Kirsty und Ernesto Bertarelli sind kein Paar mehr. Blick zeigt auf, wie Bertarelli zum Milliardär wurde. Und was er mit seinem Reichtum macht.
Publiziert: 07.10.2021 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2021 um 19:38 Uhr
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Galten lange als Schweizer Traumpaar: Kirsty Bertarelli und ihr Gatte Ernesto.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Milliardär Ernesto Bertarelli (56) ist einer der reichsten Männer der Schweiz. Das Magazin «Bilanz» schätzt sein Vermögen auf 14,5 Milliarden Franken. Im Jahr 1998 erbte Bertarelli zusammen mit seiner Schwester Dona (53) die Genfer Firma Serono seines Vaters Fabio (†84), die sich einst in den Händen des Vatikans befunden hatte.

Bereits 1897 hatten Forscher entdeckt, dass im Urin von Frauen während der Menopause ein natürlicher Stoff enthalten ist, das sogenannte Gonadotropin. Daraus entwickelte Serono ein Medikament gegen Unfruchtbarkeit. Papa Fabio war es in den 70er-Jahren gelungen, das Römer Istituto Farmacologico Serono dem Vatikan abzukaufen. Damit legte er den Grundstein für den Reichtum der Familie Bertarelli.

In den letzten Jahren war es äusserst ruhig um den Superreichen. Heute Donnerstag wurde nun bekannt: Ernesto Bertarelli hat sich von seiner langjährigen Frau Kirsty scheiden lassen.

Bertarellis gutes Händchen

Nach der Erbschaft amtet Bertarelli als Mehrheitsaktionär, CEO und Verwaltungsratspräsident von Serono, dem damals drittgrössten Biotech-Unternehmen der Welt. Er hat ein gutes Händchen. Es gelingt ihm, die Einnahmen von Serono auf 2,8 Milliarden Dollar zu verdreifachen. Nur: Das Patent für Rebif – ein Medikament gegen Multiple Sklerose, das die Hälfte des Unternehmensumsatzes generiert – droht bald auszulaufen. Ein lukratives Nachfolgeprodukt ist nicht in Sicht.

Und doch macht Bertarelli so richtig Kohle. Er verkauft Serono im richtigen Moment ans weltgrösste Biotech-Unternehmen Merck – für 16 Milliarden Franken – und wird im Alter von 31 Jahren zum Firmenchef. Damit hat er finanziell richtig ausgesorgt und kann sich fortan nur noch den Dingen widmen, die ihn wirklich interessieren. 2003 und 2007 gewinnt Ernesto Bertarelli mit seinem Team Alinghi die Segeltrophäe America’s Cup.

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Cloud-Lösungen und autonomes Fahren

Der dreifache Vater mit Wohnsitz in Gstaad BE steckt den Grossteil des Verkaufserlöses über eine Investmentfirma in Immobilien in London und der Schweiz. Weiter sind seine Mittel in einen Venture-Capital-Fonds namens Forestay Capital geflossen. Der hat über das Family Office Investitionen in den verschiedensten Bereichen getätigt.

Etwa in Wasabi Technologies, ein US-Unternehmen, das Cloud-Lösungen anbietet. Oder in ein belgisches Start-up namens Icometrix, das künstliche Intelligenz für die Weiterentwicklung von Computertomografen nutzt. Weiter investiert Bertarelli in die Schweizer Firma Bluebotics, die Lösungen für autonomes Fahren von Fahrzeugen in Logistikzentren erarbeitet und bereits Firmen wie Nestlé zu ihren Kunden zählt.

Anteil an Autobauer Aston Martin

2018 kauft Bertarelli Novartis Teile ihrer Antibiotikaforschung ab. Drei Wirkstoffkandidaten gehen an eine Investmentgesellschaft von Ernesto Bertarelli.

Eines der letzten Investments, das dem gebürtigen Römer so richtig Spass gemacht haben dürfte: Bertarelli steigt im April 2020 mit 20 Millionen Franken beim britischen Autobauer Aston Martin ein. Und übernimmt 3,4 Prozent. Im Formel-1-Team der Briten fährt Sebastian Vettel (34).

So reich wie die Schweiz ist kein Land

Reich, reicher, Schweiz: In keinem anderen Land der Welt ist das Brutto-Pro-Kopf-Vermögen höher. Mit über 338'000 Franken pro Kopf belegt die Schweiz den Spitzenrang in der knapp 60 Länder umfassenden Allianz-Rangliste. Beim Netto-Geldvermögen bleibt sie auf Rang zwei hinter den USA mit 227'277 Franken pro Kopf. Die Schweiz ist allerdings auch das Land mit der höchsten Verschuldung. Die Menschen rund um den Globus sind nach Berechnungen der Allianz in der Summe so reich wie nie. Das globale Brutto-Geldvermögen stieg 2020 um fast zehn Prozent und erreichte damit erstmals die magische Marke von 218 Billionen Franken. Die Autoren des sogenannten Global Wealth Report berücksichtigten in ihrer Vermögensstudie Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien. Ulrich Rotzinger

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