Kirsty und Ernesto Bertarelli trennen sich nach 21 Jahren
Betrübt, weil Glamour schwindet

Wir werden die Bertarellis als Glamour-Paar vermissen! Nicht neureich, kein alter und steifer Geldadel, sondern wohltuend irgendwo dazwischen.
Publiziert: 10.10.2021 um 13:03 Uhr
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Jean-Claude Galli ist People-Redaktor bei der Blick-Gruppe. Er kommentiert die Trennung der Bertarellis.
Foto: Thomas Meier
Jean-Claude Galli

Es gibt dezente Reiche, deren Vermögen seit Jahrhunderten steht. Altes Geld ist nie laut, sagt man. Dann gibt es Neureiche, schrill und geltungssüchtig, weil bei ihnen stets die Verlustangst im Hinterkopf pocht. Bertarellis sind irgendwo dazwischen. Den Grundstein zum Besitz legte Ernestos Vater Fabio in den 1970ern.

Auch wenn nicht alle Songs von Kirsty Bertarelli die Eingängigkeit von «Black Coffee» aufweisen, die Kleiderwahl manchmal an ihrer Stilsicherheit zweifeln lässt und ihre Vergangenheit als Schönheitskönigin gewisse Leute provoziert; auch wenn die Alinghi-Erfolge ihres Gatten von Neidern als «gekauft» verunglimpft, seine philanthropischen Aktivitäten als Feigenblatt bezeichnet und seine Erfolge als Unternehmer angezweifelt werden: Zusammen erzeugte das Paar einen Glamour-Faktor, dem sich auch nüchterne Betrachter schwer entziehen konnten, weil er ambitioniert, aber kaum je protzig daherkam. Eher entspannt und mit einer aufrichtig scheinenden Zuneigung garniert.

Selbst wenn bei solchen Summen mit Ansprüchen und Abhängigkeiten die Bandbreite zwischen gespielten Emotionen und faulem Zauber enorm schmal ist: Die Charity-Aktivitäten von Bertarellis waren überprüfbar, dazu kamen eine solide Familienstruktur und persönliche Wünsche jenseits platter Spektakel-Effekte. «Wir machen jeden Sonntag zusammen einen Ausflug auf unserem Tandem», erklärte Kirsty Bertarelli eines ihrer Beziehungsrituale. Dass die beiden als Kulisse für ihr Eheleben gerade die Schweiz und insbesondere Genf und Gstaad wählten, kam uns natürlich nicht ungelegen. Umso betrübter sind wir nun.


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