Während die beiden Rammstein-Konzerte im Berner Wankdorfstadion am vergangenen Wochenende für Aufsehen sorgten, wird die Band zeitgleich von deutschen Musikern und ehemaligen Wegbegleitern heftig kritisiert.
Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
«Solidarität! Und glaubt den Betroffenen!»
So äusserten sich am Wochenende während des Hurricane-Festivals – eines der grössten Openairs Deutschland, das zwischen Bremen und Hamburg stattfindet – mehrere Musiker zum Fall Rammstein – ohne aber deren Namen zu nennen. So beispielsweise die Rap-Rock-Band Kraftklub. «Ich will jetzt nicht irgendwie Applaus einheimsen, ich will nicht irgendwas erzählen, das andere vor uns schon wesentlich ausführlicher und wesentlich besser erzählt haben», meint Frontmann Felix Kummer (34) während zweier Songs. Seine Botschaft selbst ist deutlich: «Solidarität! Und glaubt den Betroffenen!»
In seiner rund einminütigen Ansprache wählte der Frontmann der ehemaligen Vorband Rammsteins deutliche Worte. «Hurricane, in den letzten Wochen kam so viel Scheisse ans Tageslicht, so viel Scheisse ist veröffentlicht worden, dass man sich so ein bisschen schämt, hier als Mann auf der Bühne zu stehen.»
Mit der deutlichen Kritik ist Kummer nicht allein. So äusserten sich mit der deutschen Alternative-Rock-Band Madsen und der Indie-Rock-Band Donots zwei weiter bekannte Bands zu den Vorwürfen. «Menschen, die diesbezüglich unverantwortlich handeln, gehören nicht auf die Bühne», schrieb Madsen auf Instagram. «Die verklärte Romantisierung von Sex, Drugs and Rock'n'Roll soll bitte endlich ausgedient haben», schreibt Donots auf Facebook.
Rammstein-Keyboarder fliegt aus NDR-Talkshow
Nachdem vergangene Woche bekannt wurde, dass die Berliner Staatsanwaltschaft offizielle Ermittlungen gegen Till Lindemann (60) eingeleitet hat, muss auch der Rest der Band nicht-rechtliche Konsequenzen tragen.
So wurde Keyboarder Christian «Flake» Lorenz (56) aus der NDR-Talkshow «Inas Nacht» ausgeladen. Ein im Mai aufgezeichnetes Gespräch mit dem Rammstein-Musiker soll bei Staffelstart im August nicht ausgestrahlt werden. «Als das Gespräch aufgezeichnet wurde, waren die aktuellen Vorwürfe noch nicht öffentlich bekannt – daher konnte Christian ‹Flake› Lorenz dazu nicht befragt werden bzw. Stellung nehmen», heisst es in einer Erklärung des NDR. Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass es zunächst keinen Podcast des Keyboarders mehr geben wird.
Trotz Vorwürfen und vielen Gegenstimmen tritt die Band weiter vor einem riesigen Publikum auf. So soll Rammstein am kommenden Wochenende in Madrid vor ausverkauftem Stadion spielen. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. (hon)