Weshalb uns «Squid Game» so fasziniert
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Erfolgreichste Netflix-Serie:Weshalb uns «Squid Game» so fasziniert

Für viele sind sie der Tiefpunkt des Netflix-Krachers
«Squid Game»-VIPs wehren sich gegen Kritik

Für viele Fans ist «Squid Game» eine fast perfekte TV-Serie. Aber nur fast. Beinahe allen Netflix-Abonnenten ist die Performance der westlichen VIPs ein Dorn im Auge. Jetzt haben sich die Schauspieler hinter den Masken dazu geäussert.
Publiziert: 31.10.2021 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2021 um 00:21 Uhr
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Bricht auf Netflix alle Rekorde: Die TV-Serie «Squid Game».
Foto: imago images/ZUMA Wire

«Squid Game» bricht alle Rekorde. Inzwischen mauserte sich die Thriller-Serie aus Korea zu der erfolgreichsten Netflix-Serie aller Zeiten. Auch die Kritiker konnte die Netflix-Show beinahe restlos überzeugen. Doch zwischen Unmengen an Lob kommt immer wieder ein Kritikpunkt auf: Die Performance von den einzigen drei westlichen Darstellern der Serie, die die sogenannten «VIPs» spielen.

Zum Hintergrund (Achtung: Leichte Spoiler): In der Serie treten hoch verschuldete Koreaner in Kinderspielen gegeneinander an, um einen Millionenpreis zu gewinnen. Der Haken: Wer bei einem Spiel verliert, stirbt. Organisiert wird dieses grausame Turnier unter anderem zur Belustigung von milliardenschweren Unternehmern auf der ganzen Welt. In einer Szene reisen sechs der Milliardäre an, um sich das blutige Spektakel persönlich anzuschauen. Und genau hier liegt die Kritik.

Denn für viele ist das Schauspiel der westlichen Darsteller während ihrer Szenen «grottenschlecht», wie es auf Twitter heisst. «Haben sie diese Schauspieler auf der Strasse aufgegabelt?», fragt ein Fan auf der Social-Media-Seite. «Bin das nur ich, oder haben sie mit Absicht die talentlosesten Schauspieler aller Zeiten angefragt», ein Anderer.

Geoffrey Giuliano beschwert sich nicht

Die Schauspieler hinter den goldenen Masken der VIPs gehen auf verschiedene Arten mit dieser Kritik um, wie «The Guardian» jetzt herausgefunden hat. Die britische Zeitung hat drei der Schauspieler befragt, wie sehr sie die Internet-Kommentare treffen. Geoffrey Giuliano, der einzige VIP, dessen Gesicht man in der Sendung sieht, sagt dazu: «Ich beschwere mich nicht, Baby. Ich bin in der heissesten TV-Sendung der Welt. (...) Vorher war ich ein Niemand. Jetzt bin ich ein Star.»

Weniger locker nimmt es sein Kollege Daniel C. Kennedy. Der US-Amerikaner arbeitet seit 2014 im südkoreanischen Filmbusiness. «Ich leide an einer klinischen Depression, deshalb war es für mich eine grosse Herausforderung», sagt er über das Feedback seiner «Squid Game»-Rolle. «Am Anfang war ich am Boden zerstört, inzwischen kann ich aber die Kommentare etwas filtern und daraus lernen.» Der Schauspieler John D. Michaels betont, dass die Macher des Netflix-Hits sie «sicher nicht von der Strasse aufgelesen haben»: «Ich musste einen langen Casting-Aufruf durchmachen.»

«Versteht man kein koreanisch, kann man das nicht nachvollziehen»

Über die Gründe hinter ihrer tatsächlich sehr hölzernen Performance haben die Schauspieler verschiedene Erklärungen. Laut Michaels liege das vor allem am Drehbuch: «Die Dialoge werden von Leuten geschrieben, die kein Englisch sprechen. Dann werden sie vom Koreanischen ins Englische übersetzt, oft wird dafür Google Translate verwendet. Es ist klar, dass die Sätze danach nicht natürlich klingen.» Für die Cutter, die ebenfalls kein Englisch sprechen, sei es ausserdem unmöglich, das beste Take auszuwählen, wenn sie die Sprache nicht verstehen.

Kennedy gibt auch die Drehbedingungen als Erklärung an: «Wir sassen fünfzehn Meter entfernt voneinander und trugen diese schweren Gold-Masken. Wir mussten unsere Dialoge ins Nichts rufen.» Koreanisches Schauspiel unterscheidet sich ausserdem von den westlichen Vorstellungen. Oft seien die Performances mit Absicht gekünstelt: «Versteht man kein koreanisch, kann man das nicht nachvollziehen.» (klm)

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