Diesen «Code» gilt es noch zu knacken: Findet der Eurovision Song Contest, auch ESC genannt, 2025 in Basel oder in Genf statt? Ende August will die SRG entscheiden, ob kommenden Mai die Basler St. Jakobs-Halle oder das Genfer Zentrum Palexpo im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit stehen. Für Bandleader Pepe Lienhard (78), der 1977 mit «Swiss Lady» in London auf dem sechsten Platz landete, ist klar: «Der ESC gehört in die Deutschschweiz.»
Als Zürich und die Doppelkandidatur Bern/Biel noch im Rennen waren, hat er sich für die Limmatstadt starkgemacht. Kurz nach Nemos (25) Sieg mit «The Code» im schwedischen Malmö sei er schon angefragt worden, welche Schweizer Stadt den Eurovision Song Contest austragen soll. Als dann Bern/Biel und – zur Überraschung vieler – auch Zürich ausgeschieden waren, «war ich sehr enttäuscht», so Lienhard.
Zürich hat eine wichtige Chance vertan
Für ihn habe man damit «eine wichtige und grossartige Chance vertan». Was immer die Gründe gewesen seien, dass sich Zürich am Anfang zurückgehalten hat, überhaupt eine Kandidatur einzureichen, dann auch noch mit einem viel geringeren Budget als Basel und Genf ins Rennen ging, «kann ich nicht abschätzen, will ich auch nicht. Es ist der weltweit grösste Musikwettbewerb und darf nicht für politische Zwecke missbraucht werden», so Lienhard.
Dass er sich nun explizit für Basel einsetzt, begründet er historisch. Am 24. Mai 1956 war es Lys Assia (1924–2018), die den allerersten, damals Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea genannten Wettbewerb in Lugano gewann. Mit dem französischen Lied «Refrain» avancierte sie damals zum Weltstar.
Pepe Lienhard möchte den ESC vor Ort erleben
1988 gewann die damals noch wenig bekannte kanadische Popikone Céline Dion (56) mit dem Lied «Ne partez pas sans moi» für die Schweiz. Im Folgejahr fand der ESC in Lausanne statt. «Die italienische wie auch die welsche Schweiz durften den grössten Musikwettbewerb der Welt je einmal austragen. Jetzt ist es höchste Zeit, dass er kommendes Jahr in der deutschen Schweiz stattfindet – und wir hier die Chance bekommen, uns international zu präsentieren», sagt Pepe Lienhard.
Er hofft, dass Basel jetzt richtig Vollgas gebe, um auf der Zielgeraden Genf abzuhängen. «Ich mag Genf, es geht auch überhaupt nicht um Sympathie oder nicht, sondern einfach um Fairness, weil diese Sprachregion den ESC schon hatte.» Der legendäre Bandleader will sich den ESC in der Schweiz vor Ort ansehen – egal, wo er stattfindet.
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